Quants
Rendite durch Bits und Bytes - Seite 3
Quant ist nicht gleich Quant
Quants werden aber auch eingesetzt um kleinen Assetmanagern unter die Arme zu greifen. So managt etwa das Modell „Chicco“ für den Vermögensverwalter Frank Lingohr 30 Fonds und Privatportfolios. „Wir nutzen den Computer nur als Rechenknecht, wenden aber eine klassische Fundamentalanalyse an“, sagte Lingohr kürzlich in der Financial Times Deutschland. Quantitative Modelle werden daher oft auch mit „menschlichen“ Fondsmanagern kombiniert: Das Modell übernimmt die Vorselektion, der Manager überprüft die Auswahl. Denn nicht zuletzt gibt es Ereignisse, die ein Computermodell überfordern. Wolfgang Schimmel von FTC: Märkte ändern sich in ihrer Charakteristik laufend. Manchmal langsam aber nachhaltig, was die Entwicklung neuer Systeme erfordert. Manchmal auch nur für sehr kurze Zeit, dafür aber extrem. Das nennt man dann Schocks oder schwarze Schwäne und davor kann das beste System nicht wirklich schützen. Hier hilft nur, in liquiden Märkten zu agieren sowie Verlustbegrenzung durch konsequente Stops.“
Wie schnitten Quant-Fonds ab?
Doch wie schneiden die Quants jetzt tatsächlich ab? Um das herauszufinden, haben wir uns Fonds in den Assetklassen US-Aktien und Europa-Aktien angesehen, in denen die meisten Quantmodelle operieren.
Die Liste ist dabei keineswegs komplett, denn ein Problem, dass es bei Quantfonds immer noch gibt, ist, dass Anleger Fonds von außen oft nicht als Quant-Fonds erkennen. Einerseits erläutern die
Fondsgesellschaften in den Factsheets oft nicht, ob quantitative Modelle zum Einsatz kommen, andererseits werden die Fonds nicht als eigene Anlageklasse oder Fondskategorie geführt.
So ähnlich ihr Anspruch auch sein mag, die Quant-Fonds schneiden sehr unterschiedlich ab. Die Güte der Modelle und wie sie eingesetzt werden macht dabei den großen Unterschied. In den vergangenen drei Jahren konnten Anlegern mit Quant-Fonds, die auf europäische Aktien fokussiert sind, zwischen mageren vier und guten 13 Prozent pro Jahr verdienen. Bei den US-Pendants waren -3,2 Prozent bis 1,6 p.a. möglich. Bei beiden Assetklassen gab es Fonds, die den Index schlugen, aber auch Fonds, die hinter ihm zurückbleiben.
Der beste Europa-Aktienfonds anhand der 3 Jahres Rendite ist der INVESCO Europa Core Aktienfonds mit einem Ertrag von jährlich 13 Prozent von vor dem LINGOHR-EUROPA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST mit einer jährlichen Performance von 9,7 Prozent. Bei den USA-Aktienfonds schnitten der LINGOHR-AMERIKA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST und der AXA Rosenberg US Enhanced Index Equity Alpha A mit Renditen von 1,6 und 1,2 Prozent am besten ab. Jedoch haben Anleger in den vergangenen Monaten im Schnitt mehr verloren als der Index.
Fazit
Quantitative Modelle sind auf dem Vormarsch. Sie haben in den vergangenen Jahren große Volumina und insbesondere viele institutionelle Investoren auf sich aufmerksam gemacht. Gleichzeitig bieten die Computermodelle auch kleineren Boutiquen in große Assetklassen wie globale Aktien zu investieren ohne den Überblick zu verlieren. Der Sommer hat aber auch Schwächen offengelegt, die auftreten, wenn zu viele Player zu hoch gehebelt dieselben Positionen besitzen. In den vergangenen Monaten mussten auch quantitative Modelle starke Verluste hinnehmen, denn auch Quants können Gesetze der Finanzwelt nicht außer Kraft setzen („There is no free lunch“). Der Boom der Quants macht sie aber vor allem eines: vergleichbarer. Je mehr Quantfonds auch am deutschsprachigen Raum auf den Markt kommen, desto besser lassen sie sich mit ihren „menschlichen“ Kollegen in Wettbewerb stellen. Doch eines ist sicher: Quants sind nur so gut wie ihre Modelle, so wie Fondsmanager oft nur so gut sind wie ihre Intuition.
Alle Daten per 4.2.2008 in Euro/Quelle: Lipper
LINK: Die gesamte Analyse (inkl. einer Tabelle der besten Quant-Fonds) finden Sie hier.
So ähnlich ihr Anspruch auch sein mag, die Quant-Fonds schneiden sehr unterschiedlich ab. Die Güte der Modelle und wie sie eingesetzt werden macht dabei den großen Unterschied. In den vergangenen drei Jahren konnten Anlegern mit Quant-Fonds, die auf europäische Aktien fokussiert sind, zwischen mageren vier und guten 13 Prozent pro Jahr verdienen. Bei den US-Pendants waren -3,2 Prozent bis 1,6 p.a. möglich. Bei beiden Assetklassen gab es Fonds, die den Index schlugen, aber auch Fonds, die hinter ihm zurückbleiben.
Der beste Europa-Aktienfonds anhand der 3 Jahres Rendite ist der INVESCO Europa Core Aktienfonds mit einem Ertrag von jährlich 13 Prozent von vor dem LINGOHR-EUROPA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST mit einer jährlichen Performance von 9,7 Prozent. Bei den USA-Aktienfonds schnitten der LINGOHR-AMERIKA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST und der AXA Rosenberg US Enhanced Index Equity Alpha A mit Renditen von 1,6 und 1,2 Prozent am besten ab. Jedoch haben Anleger in den vergangenen Monaten im Schnitt mehr verloren als der Index.
Fazit
Quantitative Modelle sind auf dem Vormarsch. Sie haben in den vergangenen Jahren große Volumina und insbesondere viele institutionelle Investoren auf sich aufmerksam gemacht. Gleichzeitig bieten die Computermodelle auch kleineren Boutiquen in große Assetklassen wie globale Aktien zu investieren ohne den Überblick zu verlieren. Der Sommer hat aber auch Schwächen offengelegt, die auftreten, wenn zu viele Player zu hoch gehebelt dieselben Positionen besitzen. In den vergangenen Monaten mussten auch quantitative Modelle starke Verluste hinnehmen, denn auch Quants können Gesetze der Finanzwelt nicht außer Kraft setzen („There is no free lunch“). Der Boom der Quants macht sie aber vor allem eines: vergleichbarer. Je mehr Quantfonds auch am deutschsprachigen Raum auf den Markt kommen, desto besser lassen sie sich mit ihren „menschlichen“ Kollegen in Wettbewerb stellen. Doch eines ist sicher: Quants sind nur so gut wie ihre Modelle, so wie Fondsmanager oft nur so gut sind wie ihre Intuition.
Alle Daten per 4.2.2008 in Euro/Quelle: Lipper
LINK: Die gesamte Analyse (inkl. einer Tabelle der besten Quant-Fonds) finden Sie hier.