checkAd

     2025  0 Kommentare Fed – Sterilized QE - Seite 2



    In allen Fällen war das Ziel, die Zinsen am langen Ende zu drücken, um Investitionen und Ausgaben von Unternehmen und Haushalten anzukurbeln. (Wenn es nur darum ginge, Ausgaben und Investitionen anzuheizen, könnte die Fed es sich einfach machen und die Zinsen für Überschussreserven der Banken senken, ja, sie sogar negativ machen. In diesem Falle würden die Banken ihre Kredittätigkeit verstärken – zumindest so lange es keine starke Deflation gibt.)

    "Sterilized QE" ähnelt der „Operation Twist“. Da fragt sich, warum der Aufwand? Es hat sich z.B. am SMP-Programm der EZB gezeigt, dass es schwierig ist, die langfristigen Zinsen durch direkte Ankäufe der Notenbank zu kontrollieren. Mit „Sterilized QE“ lassen sich die Effekte kurzfristig besser steuern, hofft man. Zudem könnte das Programm auch mit Finanzinstitutionen außerhalb des Bankenbereich durchgeführt werden, wie z.B. Geldmarkt-Fonds. Ein Seiteneffekt von QE ist nämlich, dass es den Vorrat an hochqualitativen Sicherheit im Markt reduziert. Das stellt für Geldmarkt-Fonds ein Problem dar. Sie müssen dann entweder mehr Risiko eingehen und etwa auf ausländische Papiere zurückgreifen, oder sie werden mehr und mehr in ihrer Möglichkeit beschränkt, Kredite gegen solche Sicherheiten zu vergeben. Mit „sterilised QE“ könnten Geldmarkt-Fonds auskömmliche Zinsen bekommen und gleichzeitig zur Liquiditätssteuerung mit herangezogen werden.

    Dennoch: Das neue Programm ist so neu nicht. Umso eher liegt es nahe, dass es ein Versuchsballon ist und vor allem etwas mit dem Managen von Erwartungen zu tun hat.

    Zu Jahresbeginn hatte die Fed zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein Inflationsziel ausgegeben. Da dies mit 2% höher liegt als die mit 1,4% bis 1,8% prognostizierte Steigerungsrate des PCE-Price-Indikators (PCEPILFE - siehe Chart!), war angenommen worden, ein neues QE-Programm stecke in der Pipeline. Fed-Chef Bernanke hat vor kurzem aber angedeutet, dass es zunächst kein neues QE-Programm geben wird. Die „Märkte“ hatten daraufhin umgehend mit „Enttäuschung“ reagiert.

    Hilsenraths Artikel dürfte damit auch die Funktion haben, zu signalisieren, dass die Fed das Thema "QE" nicht "ad achta" gelegt hat.

    Hilsenrath hat nicht erwähnt, welche Papiere mit dem in Diskussion befindlichen Programm gekauft werden könnten. Die starke Reaktion von Hausbau- und Bankaktien in den zurückliegenden Tagen legt nahe, dass die „Märkte“ einen Fokus auf den Hypotheken-Sektor erwarten. Wenn die Banken auf diese Art ihre MBS-Papiere los würden, verbesserten sich ihre Bilanzen. Ein Blick auf die Hauspreisentwicklung belegt, dass im Immobilienbereich noch kein Frühling angebrochen ist (siehe Chart!).
    Seite 2 von 3




    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Klaus Singer
    Fed – Sterilized QE - Seite 2 Jon Hilsenrath schreibt im "Wall Street Journal" über eine neue Variante von “Quantitave Easing” QE, die die Fed zurzeit diskutiert. "'Sterilized' Bond Buying an Option in Fed Arsenal" erschien am zurückliegenden Mittwoch, am Vortag war der …