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    Neues vom Rohstoffexperten  11369 Was kommt nach dem Weltuntergang ?

    Interview mit Christoph Brüning „Was kommt nach dem Weltuntergang?”

    SDR: Was passiert denn wirklich derzeit – haben wir den Weltuntergang vor uns?

    CB: Ja, der Weltuntergang wird derzeit herbeigeredet und viele Anleger lassen sich verunsichern. Die Situation ist recht eindeutig, überall hört man „Finger weg von Aktien, Gold ist zu teuer, etc.“ Die meisten Stimmen, die jetzt laut werden, nehmen gar nicht am Markt teil. Es erinnert sehr stark an die Endzeit des Neuen Marktes im Frühjahr 2000. Damals hatte jeder einen Aktientipp, Ihr Friseur, der Taxifahrer und der sehr gut informierte Wirt. Am 10.03.2000 war es die Bild-Zeitung, die zum Investieren aufforderte; danach ging es 98 % bergab … Das aktuelle Umfeld ist jetzt genau das Gegenteil und die Stimmung ist ein klarer Kontraindikator, also etwas Mut beweisen und wieder einsteigen.

    Christoph Brüning - Stock Day Report

    SDR: Welche Metalle sind in diesem Umfeld interessant? Was halten sie von Palladium und Platin?

    CB: Gold ist weiterhin der Favorit Nummer Eins, sie können davon ausgehen, dass Silber von Gold mitgezogen wird. Die Seltenen Erden sind auf dem aktuellen Niveau wieder sehr attraktiv. Auch Uran scheint sein drittes Comeback vorzubereiten. Bei den Basismetallen entstehen wieder Halden, was bedeutet, dass die Produktion die Nachfrage übersteigt und das macht diese Märkte unattraktiv. Wir haben immer darauf hingewiesen, dass beim Abbau der Halden die einzelnen Basismetalle interessant werden. Der Markt für Platin und Palladium ist sehr klein, die Spreads sind sehr groß und im Bereich Aktien gibt es kaum reine Investments. Platin hat noch dazu das Problem, dass es mit einer guten Performance im Preis seinen eigenen Markt beschränkt. Ich bleibe dann lieber in liquiden Märkten.

    SDR: Wird das Gold zu Grabe getragen? Raus aus dem Gold?

    CB: Ja, die Stimmung scheint so und eigentlich passiert das Gegenteil. Die günstigeren Preise sorgten zu Schlangen vor den Edelmetallhändlern in Frankfurt (Degussa) und auch in Toronto, wie der Vorstand von NWM berichtete. Ebenso wurde in Hong Kong über die hohe Nachfrage berichtet. Gold ist also weiterhin sehr attraktiv und das weltweit.

    SDR: Ist Gold noch Sicherheit?

    CB: Gold ist immer Sicherheit, denn eine Unze Gold oder ein kleiner Barren hatten immer und werden immer einen Gegenwert haben. Dieser kann eine Dienstleistung oder ein materielles Gut sein. In der Vergangenheit und auch in der Zukunft wird sich das nicht ändern, gleich welche Währungen kommen und gehen weden. Damit bleibt Gold immer Sicherheit.

    SDR: Die hohen Volumen und der rapide Sturz vor zwei Wochen haben die Schlagzeilen dominiert. Stimmen Sie den Verschwörungstheorien zu oder gibt es tatsächlich rationale Erklärungen?

    CB: Ich stimme den rationalen Analytikern zu, die diese Entwicklung vorausgesagt haben, denn die Stopp-Loss-Order konnten alle Marktteilnehmer im Markt sehen. Die enorme Anzahl hat Goldman Sachs dazu bewogen, seinen Kunden den Verkauf vor der Marke zu empfehlen. Mit dem Auslösen der Marke war dann klar, dass der Sturz heftig werden könnte. Also spekulierte Goldman Sachs auf fallende Kurse, sie hatten recht und haben diese Short-Positionen dann geschlossen. Alle Kunden der Bank sind sicher glücklich. Möglicherweise haben das auch andere Institute getan, ohne in die Schlagzeilen zu geraten.

    SDR: Gold bleibt also weiter Ihr Favorit - Wie soll der Investor sich verhalten?

    CB: Grundsätzlich sollten Sie eine Strategie verfolgen und regelmäßig investieren, genauso wie jeder regelmäßig sparen sollte. Wenn sie seit sechs Jahren regelmäßig Gold kaufen und es Ihr Ziel ist, dass Sie ihr Gold in der Zukunft zu besseren Preisen veräußern wollen, dann werden Sie sicher jetzt nicht von ihrer Strategie ablassen. Wer noch nicht oder nicht mehr an diesem Markt teilnimmt, der kann die aktuelle Phase zum Einsteigen nutzen. Eine Mischung aus physischen Gold, Royalty Unternehmen, großen Werten und kleineren Aktiengesellschaften, die auf dem Weg zur kommerziellen Produktion sind, verschaffen Ihnen gute Hebel. Im Stock Day Report haben wir schon mehrfach solche Musterportfolios gezeigt.

    SDR: Sie sprechen von den Hebeln in den Aktien – können Sie das etwas genauer erklären?

    CB: Wenn der Goldpreis anzieht, dann steigen die Kosten der Goldproduzenten nicht und so steigt die Profitabilität und der Gewinn. Auch im Aktienkurs wird sich das dann abbilden. Somit haben Sie einen Hebel auf den Goldpreis, denn steigt Gold um 30 %, dann können die Bewertungen der Aktiengesellschaften ein Mehrfaches davon abbilden.

    SDR: Ihre Einschätzung – wie geht es jetzt weiter?

    CB: Wir sind im Tal und sehen die Gipfel nicht fern vor uns. Wir werden uns daher auf den Weg machen. Wie lange das dauern wird, weiß keiner, aber das wir uns im Tal befinden, scheint recht klar zu sein. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein sehr gutes Umfeld zum Einsteigen haben. In der Tat wird das aktuelle Umfeld von einigen Experten schon als einzigartige Chance benannt. Wichtig für mich ist, dass der Megatrend noch in Takt ist und dass Gold einen Boden hat. Damit steht uns eine positive Zukunft bevor, auch wenn diese nicht von Rücksetzern verschont bleiben wird.

    SDR: Vielen Dank für das Interview.


    Christoph Brüning
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    Christoph Brüning leitete als DVFA-zertifizierter Finanzanalyst bis 1999 das Finanzresearchunternehmen Value Research Gmbh. 1999 gründete er die Value Relations GmbH und verlagert seine Expertise von Biotechnologie auf Mining und Exploration. 2011 erschien sein Buch zum Thema Seltene Erden „Selten Erden der wichtigste Rohstoff des 21.Jahrhunderts“ im Börsenbuchverlag.
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