Egbert Prior: 2G Energy - Technologieoffensive + Auslandsexpansion
Typischer hidden champion. Sehr erfolgreich, aber nicht viele kennen die im entry standard notierte Aktie. Börsengang 2007. Ausgabepreis 8 Euro. In sechs Jahren hat sich der Kurs bald verfünffacht. Aktuell 37,39 Euro. Wir sprechen mit dem frisch gebackenen Finanzvorstand Dietmar Brockhaus. Im Jahr des IPOs gingen bei dem Anbieter von schlüsselfertigen Blockheizkraftwerken erst 21 Millionen durch die Bücher, der Nettogewinn rund 500.000 Euro. Bis 2012 haben sich die Erlöse fast versiebenfacht auf 147 Millionen, der Profit ist sogar um ungefähr das 20fache auf etwa 11 Millionen explodiert. CFO Brockhaus glaubt, daß sich die Wachstumsstory fortsetzt. In den kommenden sieben Jahren soll sich der Umsatz nochmals verdoppeln und die operative Marge bei 15% landen. Zuletzt lag diese Kennziffer bei 11%. Die Münsterländer sehen sich weltweit als die Nummer 4 im Markt für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. 2G Energy fährt die Abhängigkeit von der staatlichen Förderung Erneuerbaren Energien herunter. Der Umsatzanteil von Biogaskraftwerken sinkt, der von Erdgaskraftwerken steigt. Letztere amortisieren sich nach etwa drei Jahren. Das rechnet sich, unabhängig von den Launen der Politik. So hat 2G Energy beispielsweise kürzlich ein Block-heizkraftwerk für einen Metro-Großhandelsmarkt geliefert. Brockhaus verweist auf die hohen Wirkungsgrade der Kraft-Wärme-Kopplung. Zudem sei die dezentrale Energieversorgung ein wesentliches Element der Energiewende. Mit Investitionen in Forschung und Technologie möchten die Westfalen ihre Wettbewerbsposition weiter verbessern. Die Auslandsexpansion (akt. 40%) soll 2G unabhängiger vom Heimatmarkt machen. Die Bilanz ist solide, Eigenkapitalquote 50%. Börsenwert 165 Millionen. Das KGV etwa 15. Angesichts der Wachstumsaussichten nicht zuviel.