K+S und Nordex – keine Schweine nach Russland aber Pakistan im Blick - Seite 2
Während in den Industrieländern wie Japan, Euroland oder den USA die Zinswende noch nicht abzusehen ist, schrauben zahlreiche Emerging Markets ihre Zinsen schon kräftig nach oben. Damit soll auch eine Abwertung der eigenen Währung verhindert werden. In Zeiten niedriger Zinsen in den Industrieländern waren Investitionen in aufstrebenden Schwellenländern eine gute Alternative. Das Wachstum war stärker als in den Industrienationen und die Renditen sorgten für eine angemessene Risikokompensation. Dadurch floss reichlich Geld in Emerging Markets, 3,9 Billionen USD in den vergangenen vier Jahren. Eine Zahl, die die expansive Liquiditätspolitik offenbart: In den vergangenen sechs Jahren gab es nach Angaben von Merrill Lynch Bank of America weltweit 520 Zinssenkungen und ein Zuwachs von 11,5 Billionen USD an globaler Liquidität.
Emerging Markets drehen den Hahn zu
Nun aber dreht sich das Rad allmählich zurück, weil Euro- aber vor allem Dollaranlagen in einer Welt mit mehr Unsicherheit und schwächerem Wachstum bevorzugt werden. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen notieren jetzt knapp drei Prozent. Dadurch zählen Euro und USD ebenfalls zu den großen Gewinnern in einem Umfeld steigender Zinsen. Besonders gefährdet sind Länder mit einem hohen Leistungsbilanzdefizit, wie zum Beispiel Indien. Die indische Regierung versucht mit immer neuen Maßnahmen, das Leistungsbilanzdefizit in diesem Fiskaljahr auf 70 Mrd. Dollar zu drücken. So hat sie die Einfuhrumsatzsteuer auf Gold schon das dritte Mal in diesem Jahr angehoben, zuletzt von 8 auf 10 Prozent. Dadurch sollen die Goldimporte im zweiten Halbjahr von 478 Tonnen auf nur mehr 150 Tonnen zurückgehen.
Da die Gefahr besteht, dass ausländische Investoren dennoch weiter Geld aus Indien abziehen, dürfte der Aktienmarkt ebenfalls unter Druck bleiben. Da werden Erinnerungen an die Asienkrise in den 90er Jahren wach als die Leistungsbilanzdefizite die Achillesverse zahlreicher asiatischer Länder waren. Die Gefahr besteht, dass diese Probleme auf China übergreifen, das bisher keine Devisenschwächen zeigt.
Kommende Woche bereits im Blick
Deshalb lohnt sich schon mal ein Blick auf die nächste Woche, denn am Montag wird die zweite Lesung des chinesischen Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Sollte sich der zuletzt gezeigte Aufschwung nicht bestätigen, könnte auch China stärker leiden. Am Donnerstag wird dann die EZB über ihre künftige Zinspolitik entscheiden, wobei hier aktuell aufgrund der moderaten Inflation und der zarten Wirtschaftserholung in Euroland keine Zinsschritte zu erwarten sind.
Am Freitag dann das nächste Daten-Schwergewicht mit dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht. Sollten die Arbeitsmarktdaten wie zuletzt zahlreiche andere US-Wirtschaftsdaten stärker ausfallen, dürfte es der letzte Hinweis für die US-Notenbank sein, die Anleihenkäufe auf der nächsten Ratssitzung am 17./18. September zu reduzieren und Liquidität abzuziehen.
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