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    US-Wirtschaft noch zu schwach  1483  0 Kommentare
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    Nach Fed-Entscheidung – Goldpreis schnellt auf mehr als 1.360 USD pro Unze

    Die gestrige Entscheidung der US-Notenbank erwischte Märkte und Experten auf dem falschen Fuß. Während die große Mehrheit der Beobachter damit gerechnet hatte, dass die Fed beginnt, ihr Stützprogramm QE3 für die US-Wirtschaft zu reduzieren, taten die Notenbanker – nichts. Der Goldpreis schoss daraufhin von knapp 1.300 auf über 1.365 USD pro Unze in die Höhe und auch die breiten Aktienmärkte legten eine Rallye hin.

    Der Beschluss bedeutet, dass die Fed auch weiterhin Anleihen und Hypothekenpapiere im Wert von 85 Mrd. USD pro Monat kaufen wird, um auf diesem Weg billiges Geld in die Märkte zu pumpen. Analysten und Experten hatten damit gerechnet, dass diese Summe um 5 bis 15 Mrd. USD gekürzt wird, nachdem Fed-Chef Ben Bernanke schon im Mai erklärte, die Notenbank bereite sich darauf vor, QE3 zurückzufahren, sollten die US-Wirtschaftsdaten das erlauben. Entsprechend überrascht waren die Marktteilnehmer von der gestrigen Entscheidung.

    Der Goldpreis ist dieses Jahr bereits um rund 20% gefallen. Nach Ansicht von Experten zum großen Teil auch auf Grund der Pläne der Fed, ihre ultralockere Geldpolitik nun langsam zu straffen. Mehrere Banken hatten ihre Goldpreisprognosen gerade aus diesem Grund gesenkt.

    Offensichtlich aber glaubt die US-Notenbank nicht, dass die amerikanische Wirtschaft schon gesund genug ist, um ihr auch nur einen Teil der Unterstützung zu entziehen. Nach der gestrigen Rallye an den Aktienmärkten und bei Gold sowie dem damit einhergehenden Wertverlust des US-Dollars sehen Experten nun die Chance, dass der Goldpreis wieder die Marke von 1.400 USD je Unze ins Visier nimmt, da nicht damit zu rechnen sei, dass die Fed 2013 nun noch eine Reduzierung von QE3 vornimmt. Denn es ist unwahrscheinlich, dass sich die US-Wirtschaftsdaten bis Ende des Jahres noch stark verändern. Hinzu kommt, dass im kommenden Jahr ein neuer Fed-Chef installiert wird und Ben Bernanke dürfte diesem die Entscheidung überlassen.

    Goldmarktexperten sind der Ansicht, dass die US-Notenbank mit ihrer Entscheidung nun einen Boden in den Goldpreis gezogen hat, was es diesem erlauben sollte, sich wieder in den Bereich von 1.420 USD pro Unze vorzuarbeiten, den er im vergangenen Monat erreichte. Denn vor dem Fed-Treffen dieser Woche hätten Händler Gold in Erwartung einer QE3-Reduzierung in Massen verkauft. Der Preis für eine Unze des gelben Metalls hatte sich auf mehr als 1.434 USD Ende August erholt, bevor er in Erwartung des Notenbanktreffens zeitweilig bis unter 1.300 USD zurückfiel.

    Zudem hat die Fed nun einen großen Teil ihrer Glaubwürdigkeit verspielt, glauben Kommentatoren. Nachdem eine Reduzierung von QE3 jetzt vom Tisch sei, dürfte es den Notenbankern schwer fallen, den Markt im kommenden Monat zu überzeugen, dass doch ein solcher Schritt ansteht – außer man äußert sich sehr konkret.

    Die Fed erklärte gestern im Detail, dass man solange weiter Anleihen und andere Papiere kaufen werde, wie die Arbeitslosenquote über 6,5% liege und die Inflationsprognose für die nächsten ein zwei Jahre nicht mehr als einen halben Prozentpunkt über dem langfristigen Ziel von 2% liege.

    Im August hatte das US-Wirtschaftsministerium mitgeteilt, die Arbeitslosenquote liege bei 7,3% und die Inflation deutlich unter 2%. Bislang hatte die US-Notenbank eine Arbeitslosenquote von 7% als Zeichen für eine Reduzierung ihrer Anleihekäufe angegeben. Nun erklärte Ben Bernanke, dass die Fed QE3 wohl nicht reduzieren werde, bis die Arbeitslosenquote nicht „deutlich“ unter 6,5% liegt. Zudem dürften, so der Fed-Chef, die Zinsen niedrig bleiben, selbst wenn die Arbeitslosenquote sinke und die Inflation niedrig bleibe.

    Darüber hinaus senkte die Fed ihre Prognose zum Wachstum der US-Wirtschaft zum dritten Mal dieses Jahr. Die Notenbanker gehen nun von einem Wirtschaftswachstum von 2 bis 2,3% aus, während man zuvor mit 2,3 bis 2,8% Wachstum rechnete. Die Inflationsrate für 2013 erwartet die US-Notenbank bei nur 1,2%. Eine Anhebung der kurzfristigen Zinsen sollte es zudem nicht vor 2015 geben, hieß es weiter.

    Experten sind der Ansicht, dass, da die Marktteilnehmer zuvor so negativ für Gold eingestellt waren, ein Großteil der Kursgewinne auf Short-Eindeckungen zurückzuführen ist. Sie erwarten, dass nun erst einmal Anschlusskäufe folgen dürften.


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