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    US-Notenbank  813  0 Kommentare Wechsel an Spitze der US-Zentralbank - Janet Yellen übernimmt das Ruder

    Die US-Zentralbank (Fed) hat im alten Jahr die ganze Aufmerksamkeit der Kapitalmärkte auf sich gezogen. Seit dem Mai stand die Frage im Raum, ob und wann die Reduktion der Anleihenankäufe (Tapering) beginnt. Die Offenmarktsitzung im Dezember brachte dann endlich Klarheit. Das Fed reduziert seit Beginn des Januars seine monatlichen Anleihenankäufe von USD 85 Mrd. auf USD 75 Mrd. und hat die Absicht geäussert die Ankäufe im 2014 schrittweise weiter einzuschränken. Allerdings stellt Tapering nicht den Auftakt zu einer restriktiveren Geldpolitik dar, denn gleichzeitig hat der Vorsitzende des Fed Ben Bernanke die „Forward Guidance“ verschärft. Bisher wollte das Fed mit der ersten Zinsanhebung warten, bis die Arbeitslosigkeit unter 6.5% gefallen ist. Neu will es selbst dann noch mit Zinsschritten zuwarten, wenn die 6.5%-Marke bereits unterschritten ist. Vor einem ersten Zinsschritt möchte das Fed nicht nur in der Arbeitslosenquote, sondern in einem breiten Set an Arbeitsmarktindikatoren eine Verbesserung sehen.
     
    Nun da die Frage des Taperings «geklärt» ist, rückt der personelle Wechsel an der Spitze des Fed in den Mittelpunkt des Interesses. Der bisherige Vorsitzende Ben Bernanke plant das Ruder im Januar an Janet Yellen abzugegeben. Diese bekleidet bereits seit 2010 das Amt der Stellvertreterin von Bernanke. Die Ideen von Yellen sind deshalb schon heute prominent in der Geldpolitik des Fed vertreten und ihre Amtsübernahme dürfte daher kaum einschneidende Veränderungen bewirken. 
     
    Janet Yellen ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Arbeitsmarktpolitik und hat in der Vergangenheit jeweils dezidiert den Standpunkt vertreten, dass es der US-Zentralbank gelingen kann und muss die Arbeitslosigkeit auf das Niveau von vor der Grossen Rezession zurückzuführen - was einer Arbeitslosenrate zwischen 5% und 6% entspricht. Voraussetzung dafür ist, dass das Fed heute mit einer expansiven Geldpolitik auf eine schnelle und kraftvolle Verbesserung in der Beschäftigung hinwirkt. Bleibt jedoch eine rasche Verbesserung der Arbeitsmarktsituation aus, so könnte sich gemäss Yellen auch langfristig die Arbeitslosigkeit auf einem hohen Niveau einpendeln. Arbeitnehmer, welche über Jahre hinweg arbeitslos sind, verlieren im Laufe der Zeit ihre Qualifikationen und den Bezug zum Arbeitsmarkt. Sie schaffen es dann auch oft nicht in einem starken Wirtschaftsaufschwung mit einem vorteilhaften Arbeitsmarktumfeld aus der Arbeitslosigkeit herauszufinden. Diese Entwicklung führt zu einer höheren strukturellen Arbeitslosigkeit und wird im Fachjargon als Hysterese-Effekt bezeichnet. Um eine solche Hysterese im US-Arbeitsmarkt zu verhindern, wird Janet Yellen bemüht sein, trotz der graduellen Verbesserungen im US-Arbeitsmarkt, die aggressive Geldpolitik in den nächsten Jahren fortzuführen. (Gastbeitrag von ALESSANDRO BEE, Ökonom, Bank J. Safra Sarasin)
     
     




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