Prokon-Insolvenzberater
"Bei Prokon gestaltet sich Bestandsaufnahme aufwendig"
Einen Monat nach dem Insolvenzantrag vom 22. Januar 2014 habe sich beim Ökounternehmen PROKON der Geschäftsbetrieb stabilisiert. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Dietmar Penzlin mitteilte, seien Löhne und Gehälter der Mitarbeiter gesichert. Ob das Amtsgericht Itzehoe das Insolvenzverfahren eröffnen werde, entscheide sich bis zum 1. Mai dieses Jahres.
Ein Team von rund 35 rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratern durchleuchte derzeit die einzelnen Geschäftsbereich der PROKON. „Wie zu erwarten war, gestaltet sich die Bestandsaufnahme, die im laufenden Verfahren zu meinen vorrangigen Aufgaben zählt, aufwendig. Das Unternehmens verfügt über kein integrierte Unternehmensplanung; die Aufklärung der wirtschaftlichen Verhältnisse ist komplex.“ erklärt Penzlin. Der Verkaufsprozess, bei dem die PROKON unterschiedlichen Investoren Teile seiner Windparks zum Kauf angeboten hatte, sei vorerst weitgehend eingestellt.
Derzeit ginge es voranging um das Aufarbeiten folgender Themen:
- Bewertung der Windparks von Proton zu Fortführungs- und Marktwerten
- Technische und kaufmännische Prüfung der Windenergieanlage P300
- Bewertung der PROKON-Beteiligungen im In- und Ausland
- Erfassung des weiteren Anlage- und Umlaufvermögens
- Prüfung des Versicherungsschutzes des Unternehmens
- Prüfung des Vorliegend der Zahlungsunfähigkeit als Insolvenzgrund
- Prüfung der Jahresabschlüsse für die Geschäftsjahre 2012 und 2013
Der Insolvenzberater wies Medienberichte über die Umwandlung der Unternehmensgruppe in eine Genossenschaft vorerst zurück. Zumindest könne dieser Schritt während des laufenden vorläufigen Insolvenzverfahrens nicht gegangen werden.
Prokon Regenerative Energien:
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Über 75.000 Anleger haben gut 1,4 Milliarden Euro in Form von Genussrechten in die Prokon Regenerative Energien GmbH investiert. Laut nicht testiertem Jahresabschluss hat Prokon im Jahr 2012 bei einem Umsatz von ca. 410 Millionen Euro, einen Verlust in Höhe von rund 171 Millionen Euro eingefahren. Der operative Gewinn lag bei 37 Millionen Euro. Bei Herausrechnung des Genussrechtskapitals hatte Prokon eine negative Eigenkapitalquote von sieben Prozent.