Finanzaffäre bedroht IWF-Chefin
Tapie-Affäre - Ermittlungsverfahren gegen IWF-Chefin Lagarde
Gegen die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, ist in Frankreich ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Grund sei die Verwicklung Lagardes in die so genannte Tapie-Affäre, in der ihr „Nachlässigkeit“ vorgeworfen werde. Einen Rücktritt vom Posten als IWF-Chefin, den sie seit 2011 bekleidet, schließe sie jedoch aus, berichtet aktuell die Nachrichtenagentur AFP.
Wie das Nachrichten-Magazin "Der Spiegel" schreibt, laufen die Ermittlungen gegen Lagarde seit August 2011. Der Vorwurf lautet auf: "Beihilfe zur Fälschung" und "Beihilfe zur Veruntreuung öffentlicher Gelder". Damals wie heute widerspricht Lagarde den Vorwürfen. Die IWF-Chefin kündigte an, gegen das aktuell eingeleitete formale Ermittlungsverfahren Berufung einzulegen.
IWF-Chefin Christine Lagarde im Visier der Justiz: Warum geht es genau?
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Die Frage lautet, ob Lagarde während ihrer Zeit als französische Wirtschaftsministerin (2007-2011) bei einer nicht-öffentlichen außergerichtlichen Einigung im Jahr 2008 eine Entschädigungszahlung von rund 400 Millionen Euro an den umstrittenen Geschäftsmann und Ex-Politiker Bernard Tapie ermöglicht habe. Tapie sah sich 1993 beim Verkauf seiner Anteile am deutschen Sportartikelhersteller Adidas von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais geprellt und zog vor Gericht, schreibt der „Spiegel“. Durch die Intervention Lagardes wurde eine längere Auseinandersetzung vor Gericht vermieden.