
Foto: Maurizio Targhetta - Fotolia
Kupfermarkt Unbekannter Käufer kauft riesige Mengen Kupfer - Drohen höhere Preise?
Unruhe am Kupfermarkt: Auslöser ein einzelner Käufer. Doch das, was er vollbracht hat, hat Seltenheitswert. Der unbekannte Käufer besitzt aktuell unglaubliche Mengen an Kupfer.
Zwischenzeitlich besaß er im September bis zu 90 Prozent der Lagerbestände der London Metal Exchange (LME).
Diese 90 Prozent entsprächen einem Kupfer-Bestand von 140.000 Tonnen, schreibt das „Wall Street Journal Deutschland“. Zwar liege der Besitz wohl nicht mehr bei 90
Prozent, doch gehe aus den aktuellen Börsendaten hervor, dass der unbekannte Besitzer am vergangenen Mittwoch noch immer über 50 bis 80 Prozent der Bestände verfügte, heißt es. Das entspräche einem
Wert von mindestens 422 und maximal 671 Millionen Euro.
Natürlich gibt es trotz oder gerade wegen der unbekannten Identität Spekulationen, wer dieser ominöse Kupfer-Käufer sein könnte. Mehrere Händler und Broker vermuten die Londoner Investmentfirma Red
Kite Group hinter dem Kauf, schreibt das Journal.
Besitzt ein einzelner Händler eine derart ungeheure Menge von einem Rohstoff, fürchten Investoren schnell um die Wettbewerbssituation und somit den Preis des Metalls. Das jedoch dürfte vermieden
werden können, weil die LME besondere Mechanismen besitze, um künstliche Engpässe am Markt zu verhindern, heißt es in dem Bericht. Konkret geht es dabei um ein in den Bestimmungen der LME
verankertes Verleihsystem: Besitzt ein Unternehmen eine Art Marktmacht, verleiht es für kurze Zeit Metall. Die Konditionen dafür legt die LME selbst fest.
„Die LME überwacht permanent ihre Märkte, um sicherzustellen, dass der Handel geordnet abläuft“, zitiert das Journal eine Sprecherin der LME. Das Verleihsystem sei „der effektivste Weg, den Druck
zu kontrollieren, der aus dominanten Marktpositionen entstehen kann“.