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    Rohstoffe  2569  0 Kommentare Gegen den Trend: Rohstoffe auf Talfahrt!

    Es ist ein bisschen wie im Comic, in dem ein kleines Dorf dem großen Gegner Widerstand leistet. Weltweit jagen die verschiedensten Anlageklassen Rekorde. Einzig eine Sparte widersetzt sich dem Trend: Die Rohstoffe. Warum zeigen sie sich so widerspenstig?

    Öffentlich thematisiert wird vor allem der Preisverfall von Öl. Anfang des Jahres noch lag der Preis für ein Barrel Öl der Marke Brent bei rund 110 US-Dollar. Fast bis Mitte des Jahres hielt sich der Preis einigermaßen konstant, ehe Ende Juni ein rasanter Preisverfall einsetzte. Aktuell liegt der Ölpreis nur noch bei knapp 83 Dollar (siehe Chart unten).

    Doch es ist längst nicht nur das Öl, das in der jüngsten Vergangenheit günstiger geworden ist. Auch andere Rohstoffe wie Gold, Erdgas, Mais und Kupfer haben sich zuletzt verbilligt, berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. Die Gold-Talfahrt führte sogar zu einem neuen Vierjahrestief.

    Die weniger dynamisch wachsende Nachfrage in China belastet die Rohstoffmärkte

    Angefeuert von der stark steigenden Nachfrage in China hätten die Rohstoffe in den letzten Jahren einen Boom erfahren, sagt Eugen Weinberg, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank im Interview mit dem „Wall Street Journal Deutschland“. So auch Gold. Doch mittlerweile wachse die Nachfrage in China weniger dynamisch, Auswirkungen auf die Preise seien die Folge. „Der Markt hat sich an ein Wachstum von 10 Prozent gewöhnt, jetzt sind es aber nur noch 7 Prozent“, erklärt der Analyst. Zwar glaubt Weinberg, „die geringere Wachstumsdynamik dürfte weitestgehend eingepreist sein“, doch erwarte er, dass die Rohstoffmärkte in den nächsten Jahren stagnieren.

    Vor allem mahnt Weinberg, die Rohstoffmärkte würden sich differenzierter entwickeln als in der Vergangenheit. Ein Beispiel hierfür ist wiederum Gold. Dieses sei stärker als andere Rohstoffe abhängig von den einzelnen Währungen, da „Gold von vielen Anlegern als Währung wahrgenommen wird“. So komme es, dass die unterschiedlichen Konjunktur-Entwicklungen in den USA und Europa dazu führen, dass Gold auf Eurobasis derzeit stärker als auf Dollarbasis sei. Dieser Trend könnte sogar noch verstärkt werden, sagt Weinberg: „Was die EZB angeht, so dürfte ein quantitatives Lockerungsprogramm den Goldpreis in Euro unterstützen.“

    Rätsel gibt der Ölpreis auf

    Rätselhaft erscheint vielen Anlegern aber vor allem der fallende Ölpreis. Während die Welt wegen aufflammender Krisenherde den Atem anhält, fällt der Preis. Vor Wochenfrist berichtete wallstreet:online, ein Machtpoker zwischen Fracking-Unternehmen und der OPEC könnte verantwortlich für den Preisverfall sein. Liegt der Hauptgrund für die nicht stoppen wollende Talfahrt also auf der Angebotsseite? Versucht die OPEC bewusst, den Ölpreis so weit zu drücken, dass das Geschäft für Fracking-Unternehmen unrentabel wird? (Mehr dazu siehe: „Fracking vs. OPEC. Spannender Machtpoker um den Ölpreis!“)

    Weinberg sieht die Gründe für das billige Öl sowohl auf der Angebotsseite als auch der Nachfrageseite. Auf Seiten der Nachfrager führe vor allem die „Wachstumsschwäche der Schwellenländer“ zu weniger Nachfrage und somit – unter sonst gleichen Bedingungen – niedrigeren Preisen. Dazu kämen „Überkapazitäten“ auf Seiten der Anbieter. „Die Produktion bricht in fast allen Bereichen alle Rekorde“, sagt Weinberg. 

    Der Ölpreis der Marke Brent im 1-Jahres-Chart:

     

     





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