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    Experten  4125  1 Kommentar 2015 wird ein Aktienjahr - Seite 2

    Doch nicht alle Experten teilen diese Euphorie. Die schwache Konjunktur in der Eurozone könnte sich als größtes Manko für den deutschen Aktienmarkt erweisen. „Wachstumszweifel werden voraussichtlich bis ins Frühjahr hinein die Notierungen drücken, bevor eine allmähliche Konjunkturerholung auch wieder steigende Aktienkurse ermöglicht“, prognostiziert Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba. Sie erwartet den DAX zum Ende des kommenden Jahres bei nur 9.800 Zählern. Ihre Kollegen der DZ Bank sehen den Leitindex sogar lediglich bei 9.500 Punkten.

    Volkswirt Martin Hüfner geht davon aus, dass sich der DAX im kommenden Jahr weiterhin in einem sogenannten „Range-Trading“ zwischen 9.000 und 10.000 Punkten befinden wird, wie er es auch in diesem Jahr getan hat. „Das dauert aber nicht ewig“, sagt er. „Irgendwann bricht der Kurs aus den Ranges aus. Und man fragt sich, wo bricht er hin?“ Der Ökonom hält es für wahrscheinlicher, dass ein Ausbruch nach unten stattfindet als nach oben. „Mich würde es wundern, wenn wir 2015 auf dem Niveau sind, auf dem wir heute sind. Eher darunter.“

    „Die Probleme der Eurozone werden sich zwar auch 2015 nicht abschließend lösen lassen, doch die Aktienmärkte bieten weiterhin attraktive Renditen“, glaubt ein verhalten optimistischer Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Multi Asset bei ING Investment Management, und warnt: „Zweifelsohne werden die Sorgen um die Deflation in Europa die Anlegerstimmung dämpfen.“ Glaubt man Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin bei Fidelity Worldwide Investment, wird die Aktienauswahl im kommenden Jahr entscheidend sein. „Das Hauptproblem in Europa dürfte 2015 ein schwaches Wirtschaftswachstum sein. Am stärksten unter Druck stehen Unternehmen, deren Wachstum von externen Faktoren abhängig ist“, erläutert sie. „So könnten Banken durch ein schwaches Kreditwachstum in Schwierigkeiten geraten. Denn Unternehmen sehen womöglich weiterhin wenig Grund zum Investieren.“ Daher erwartet die Fondsmanagerin eher Stagnation denn Unternehmenswachstum. Auf der anderen Seite gebe es jedoch Unternehmen mit guten Wachstumsaussichten: „Erfolg in einem schwachen Konjunkturumfeld haben Titel, die Wachstum durch interne Treiber generieren können“, so Hartmann. „Diese Unternehmen können wachsen, weil sie beispielsweise eine interessante Produkt-Pipeline besitzen und ihren Marktanteil vergrößern.“ Auch Konzerne, die ein neues Marktsegment definieren, hätten gute Karten. „Insgesamt hat Europa zwar schwache Wachstumsaussichten, jedoch spiegelt das nur den Durchschnitt der Unternehmen wider – derer, die wachsen können, und derer, die es nicht können.“

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    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
    Experten 2015 wird ein Aktienjahr - Seite 2 Die von FundResearch befragten Experten sind sich einig: 2015 kommen Berater und Anleger nicht an Aktien vorbei. Vor allem in Europa bieten sich Chancen – dank der EZB. Die USA hingegen könnten ihren Zenit überschritten haben. Spannend bleibt Asien.