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    Vermögensverwaltung  33621  0 Kommentare Volkssport „Dummheit“ – oder: wie mache ich am wenigsten aus meinem Geld? - Seite 2

    Doch es gibt auch positive Beispiele, die unter Dividendenjägern längst zu Legenden geworden sind: Wer etwa im Jahr 2004 eine BASF-Aktie kaufte, bezahlte damals rund 20 Euro. Seither hat er durch Dividenden knapp 20 Euro ausgezahlt bekommen, im ersten Jahr 0,70 Cent und zuletzt 2,70 Euro. Tendenz weiter steigend. Oder: Vor 20 Jahren kostete eine Nestlé-Aktie 11,25 Franken. Damals lag die Dividende bei 0,25 Franken pro Aktie und ist seither mit Ausnahme eines Jahres auf zuletzt 2,15 Franken immer gesteigert worden. Die Dividenden-Rendite beträgt heute gemessen am Einsatz also fast 20 Prozent.

    Dauerbrenner Black & Decker & Co.

    Im DAX gehören die Münchener Rück, Bayer, Linde und Henkel zu den verlässlichen Dividenden-Zahlern. Aber auch die Medizintechnikfirmen Fresenius und Fresenius Medical Care, der Konsumgüterhersteller Beiersdorf sowie der Chemie- und Pharmakonzern Merck können eine tadellose Dividenden-Historie vorweisen.

    Doch das ist nichts gegen einige amerikanische Unternehmen: Wie „DIE WELT“ einmal zusammengestellt hat, schüttet etwa Black & Decker seit nunmehr 135 Jahren beständig Dividende an seine Aktionäre aus. Der Pharmakonzern Eli Lilly schüttet seit 1885 beständig aus, und auch der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble gibt seinen Anteilseignern seit mehr als 121 Jahren ununterbrochen eine Dividende – wobei die Ausschüttung seit 1957 um durchschnittlich neun Prozent erhöht worden. Das sind beeindruckende Zahlen, die Investoren eine gewisse Sicherheit bei ihren Anlageentscheidungen geben können.

    Perfekte Kombination: Value und Dividende

    Doch kommen wir noch einmal zurück zu Benjamin Graham. Der war nicht nur ein Verfechter der Dividendenstrategie, sondern vor allem auch der Erfinder des Value-Investings. Sein Buch "Security Analysis" aus dem Jahr 1934 gilt noch immer als die Bibel für Value-Investoren wie uns. Das heißt: Investiere in unterbewertete Aktien, die mindestens 30 bis 40 Prozent unter ihrem inneren Wert notieren. Ohne diese Sicherheitsmarge kaufen auch wir keine Aktie – sei die Dividendenrendite so hoch wie sie will.

    Diese Strategie verfolgen wir auch bei unseren Mandaten, dem  „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ und dem „PRIMA – Globale Werte“. Als weitere Faktoren seien hier noch die strukturellen Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens,  ein gutes Management, das selber signifikante Anteile an der Firma hält, sowie "Mr. Market" genannt. Denn ohne die Einschätzung der Stimmungen am Markt, also den Behavioral-Finance-Ansatz, ist es schwer, auf Dauer eine gute Performance zu erzielen.

    Diese Performance soll auf mittlere Sicht auf jeden Fall erzielt werden, wobei als oberste Priorität die Vermeidung des permanenten Kapitalverlustes steht. Dass wir in Bullenmärkten dem Markt ein wenig hinterherlaufen, nehmen wir dabei bewusst in Kauf.

    Mit unterbewerteten Aktien wie der Software AG, einer Sto oder einer Croda International fühlen wir uns derzeit gut aufgestellt. Kommt – wie jüngst bei Metro – dazu noch eine attraktive Dividendenzahlung hinzu, brauchen Anleger keine große Angst vor einer niedrigen Rendite zu haben. Wir reden hier nicht von einem Tag zum anderen oder einer Woche zur anderen. Bei einem Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren sollte jedoch nicht viel schief gehen.

    Das heißt: Es gibt Möglichkeiten dem Volkssport „Wie mache ich am wenigsten aus meinem Geld?“ entgegen zu treten. Das sollte auch dem größten Angsthasen einleuchten.

     


    Frank Fischer
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    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
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    Verfasst von Frank Fischer
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