Dynamische Börsenstars
Alibaba ist aggressivstes Unternehmen der Welt - Europa nur drittklassig?
Das Consulting-Unternehmen McKinsey hat die wichtigsten Börsenindizes der Welt nach den aggressivsten Unternehmen durchleuchtet. And the Winner is: Chinas Webgigant Alibaba.
Am 19. September vergangenen Jahres knallten die Korken auf dem Parket der New York Stock Exchange. Der Internetriese Alibaba gab sein Börsendebüt. Der Run auf die Aktien war gewaltig. Zum Start an der Wall Street sprang die Aktie deutlich auf 92,70 Dollar - ein Plus von mehr als 36 Prozent zum Ausgabepreis. Kurz darauf zog der Kurs auf 99,70 Dollar an, bis er sich letztlich bei rund 91 Dollar einpendelte. Die Aktienpremiere von Alibaba war ein Projekt der Superlative und der bis dato größte Börsengang der Geschichte.
Doch wer folgt auf den weiteren Plätzen? Welche Unternehmen gehören zu den aktuell dynamischsten der Welt und bieten womöglich Potenzial für mehr?
Asien - Fabrikant dynamischer Börsenstars
In dem exklusiv für das „manager magazin“ erstellen McKinsey-Ranking mit den 100 Top-Performern kommen die meisten neuen Börsenstars aus Asien: etwa Japans Robotergigant Fanuc (Rang 3), Chinas Versicherer Ping An (4) oder Indiens IT-Konzern HCL (5). Als einziger Nicht-Asiat hat sich der US-amerikanische Online-Reisevermittler Priceline mit der Hauptmarke booking.com (Platz 2) in die Top 5 geschoben.
Und die Zahlen der Sieger haben es in sich: Platzhirsch Alibaba zum Beispiel verzeichnete von 2010 bis 2013 ein jahresdurchschnittliches Umsatzwachstum von knapp 78 Prozent; die Ebit-Marge betrug 2013 rund 34 Prozent. Mitte März war Alibaba an der Börse 205 Milliarden Dollar wert.
Europa nur noch drittklassig?
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Vor einem möglichen Hintertreffen Europas warnte EU-Digitalkommissar Günther Oettinger im Gespräch mit dem „manager magazin“. Auf die Frage, ob nach den Amerikanern nun auch die Asiaten Europa hinter sich lassen, erklärt er: „Das könnte in der Tat passieren.“ Viele Regierungen – ob in China, Indien oder Südkorea – förderten ihre digitalen Industrien „sehr gezielt“. Europa, so Oettinger, brauche deshalb dringend einen digitalen Binnenmarkt, „um international ganz vorn mitspielen zu können“.