checkAd

    Droht jetzt die Spaltung Europas?  3932  0 Kommentare Europa steht vor großen Herausforderungen - Seite 2

    Plan B von Griechenland: China und Russland

    Die Stunde der Wahrheit in Griechenland rückt näher. Der griechische Primier Alexis Tsipras will nun, dass die Schulden gestundet werden. Er will partout die Löhne und Renten nicht senken. Wenn hier die EU nicht mitmacht, drohen der Staatsbankrott und damit der Grexit. Im Grunde weiß jeder, dass Griechenland die über 300 Mrd. € niemals zurückzahlen kann, zumal sich Griechenland immer noch in einer Rezession befindet. Wirtschaftlich am sinnvollsten wären ein Schuldenschnitt und dann ein Austritt aus dem Euro. Ebenso wie bei dem Entstehen des Euros, der wirtschaftlich nicht sinnvoll war, aber eine politische Einigkeit symbolisieren sollte, könnte auch der Grexit nun politisch entschieden werden. Dies hängt ganz von der Haltung der Troika ab. Plan B für Griechenland sind Kredite  aus China und Russland, möglicherweise auch von der neuen BRIC-Entwicklungsbank, die ab 2016 dem IWF Konkurrenz machen wird. Auch bei Privatsierungen in Griechenland könnten Chinesen und Russen das Rennen machen.

    Mögliche Dominoeffekte in Europa nach Grexit

    Wenn es aber zu einem Grexit in den nächsten Monaten  kommen sollte, werden auch einige hochverschuldete südeuropäische Länder wieder in den Fokus kommen, wie Zypern, Portugal, Frankreich, Spanien und Italien. Gerade vor solchen möglichen schädlichen Dominoeffekten haben Europa-Visionäre wie Martin Schulz Angst, denn dann könnte Europa auseinanderdriften. Die wirtschaftliche Erholung in Südeuropa ist nur ein sehr zartes Pflänzchen, was schnell wieder verderben kann, wenn es nicht Wasser bekommt. Das Wasser ist die Liquidität der Europäischen Zentralbank. In Frankreich gibt es aber immer noch Wachstumsprobleme. Kaum einer redet auch mehr davon, dass Italien 350 Mrd. € an notleidenden Krediten hat. Wenn es zu einem Grexit kommt sollte, woran ich nicht glaube, werden viele Probleme in Europa wieder hochkommen, die zuvor durch die Drogenpolitik der EZB nicht zum Vorschein kamen.

    Soziale Probleme in Europa nehmen zu

    Auch die sozialen Probleme nehmen in südeuropäischen Ländern weiter zu. So ist die Jugendarbeitslosigkeit immer noch viel zu hoch und die Arbeitslosenquoten sinken kaum. Auch das Problem Altersarmut rückt mehr und mehr in den Vordergrund, dies sogar in Deutschland. Dies führt wiederum dazu, das rechts- und linksextreme Parteieien in einigen Ländern wieder mehr Gewicht bekommen, was Europa auch spalten kann. Wenn hier das Modell Griechenland Schule macht, ist Europa nicht mehr zu retten. Auch in Spanien könnten die nächsten Wahlen zu so einer rechts- und linksradikalen Regierung führen, die im Grunde europafeindlich ist. Viele machtvolle Gruppen aus Italien und Frankreich wollen schon lange raus aus dem Euro.

    Seite 2 von 5


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Andreas Männicke
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors


    Verfasst von Andreas Männicke
    Droht jetzt die Spaltung Europas? Europa steht vor großen Herausforderungen - Seite 2 +++Griechenland vor den Grexit+++Großbritannien vor dem Brexit+++Anleihen-Crash ante portas+++Ukraine vor der Spaltung+++“Klater Krieg“ zwischen Europa und Russland wird fortgesetzt+++Eine neue Entspannungspolitik ist notwendig+++Moskauer Börse bleibt top+++