DAX - Candlesticks
DAX am Scheidepunkt
Diverse Belastungsfaktoren drückten in den vergangenen Tagen die Stimmung im Dax. Trotz guter Wirtschaftsdaten nahmen die Anleger Gewinne mit. Ein erstarkter Euro, ein drohender Staatsbankrott Griechenlands mit unabsehbaren Folgen sowie eine wahrscheinliche Zinswende nicht nur in den USA in Verbindung mit steigenden Inflationserwartungen auch im Euroraum sorgen für Skepsis am Markt.
So ist der DAX nach den Erholungstendenzen Anfang Mai wieder seit Ende Mai auf dem Rückzug und hat in der vergangenen Woche seinen seit Oktober 2014 gültigen Aufwärtstrend verlassen. Dieser Bruch war zwar eher seitwärts gerichtet und konnte so mit einem hoffnungsvollen Blick auf eine Besserung betrachtet werden. Doch mit den Verlusten zum Anfang dieser Börsenwoche und einem gestrigen DAX-Stand unter dem Mai-Tief bei 11.167 Punkten hat sich die Stimmung der Börsianer eingetrübt.
DAX – Wochenkerzen
Ein Wochenschlusskurs unter 11.167 Punkten würde ein technisches mittelfristiges Verkaufssignal darstellen. Ein erstes Ziel wäre sodann ein Tief vom Februar 2015 bei 10.594 Punkten. Dieses Niveau als Abwärtspotenzial wird unterstützt durch eine weitere Möglichkeit, ein charttechnisches Kursziel abzuleiten. So darf nach Ausbruch aus dem Aufwärtstrendkanal dessen Bandbreite in Richtung des Ausbruchs gespiegelt werden. So erhält der Chartanalyst eine „Kursziellinie“, die bei fallenden Kursen ein Abwärtsziel ebenfalls in Richtung des Februar-Tiefs bei ca. 10.594 Punkten offeriert.
Etwas Hoffnung bietet – auch mit der aktuell freundlicheren Tendenz am Mittwoch - der mit einem neuen Tief konstruierbare, seit Mitte April 2015 laufende Abwärtstrendkanal. Denn dessen untere Begrenzung stellt eine Unterstützungslinie dar. Allerdings wäre es ein normales Marktverhalten, dass nach einem Bruch eines langfristigen Aufwärtstrends die Unterstützung eines kurzfristigen Abwärtstrendkanals untergeordnete Aussagekraft erhält.
So besteht aus dem gegenwärtigen Bild des DAX noch kein Anlass, hier ins fallende Messer zu greifen, die aktuelle Erholung unter Umständen nur ein Pullback.
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Interessant allerdings die Entwicklung einiger Einzeltitel im DAX. So sind einige Werte zu Beginn dieser Börsenwoche unter relevante Unterstützungsmarken gefallen oder testen diese gegenwärtig. So präsentierten sich die Versorger E.ON und RWE bis zum Dienstag sehr schwach.