Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX startet Gegenbewegung – Hoffnung auf ruhigeren Wochenausklang
Dass die Umstellung des chinesischen Wirtschaftsmodells nicht ohne Risiken ist, wissen die Investoren spätestens seit dieser Handelswoche. Die rasante Abwärtsbewegung im Deutschen Aktienindex seit Jahresbeginn ist heute dank eines abermaligen beherzten Eingreifens der chinesischen Regierung vorerst gestoppt worden. Aber mit den ersten Handelstagen in diesem Jahr ist klar geworden, dass die größten Gefahren für die Finanzmärkte derzeit aus China drohen.
Dem Reiche der Mitte bleibt nichts anderes übrig, als seinen Kapitalmarkt weiter zu öffnen, was bedeutet, dass der Yuan weiter abwerten muss. Nur so kann das „Hot Money“ der vergangenen Boom-Jahre
das Land verlassen, ohne dort immer wieder neue Spekulationsblasen zu erzeugen. Der chinesische Aktienmarkt ist eine Spekulationsblase. In einer Wirtschaft, die sich sukzessive weiter abschwächt,
ist es schwierig, ein durchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältniss von 65 bei Aktien zu rechtfertigen. Die Märkte gelangen mehr und mehr zu dem Schluss, dass die Frage nicht mehr ist, ob der
chinesische Aktienmarkt weiter fallen wird, sondern nur wie schnell.
Schützenhilfe von der Europäischen Zentralbank für den DAX ist erst dann zu erwarten, wenn ernsthafte Ansteckungsgefahren aus China erkennbar werden. Das ist derzeit nicht der Fall. Die Märkte
reagieren mit Unsicherheit, teilweise mit Angst, aber ohne Panik. Die Korrektur in dieser Woche kann damit als Teil der Anpassungsprozesse nach der ersten Leitzinsanhebung der US-Notenbank seit
neun Jahren betrachtet werden. Die Liquidität an den Märkten geht zurück. Anleger nehmen Konjunkturdaten und Gewinnpotenziale der Unternehmen wieder genauer unter die Lupe.