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    Frühindikator Banken  6891  0 Kommentare S&P 500 auf Crashkurs - Talfahrt von US-Bankaktien sendet Warnsignal

    Viele der US-Bankaktien, wie JP Morgan oder Goldman Sachs, rauschen nach unten. Dafür gibt es eine Reihe guter Gründe. Da der Abwärtstrend bei den Papieren anhalten sollte, dürfte der S&P500 stark unter Druck kommen.

    Einen schweren Fehler haben viele Fondsmanager Ende 2015 gemacht. Weil sie davon ausgegangen waren, dass es zu mehreren US-Zinserhöhungen kommen würde, woraufhin sich die Gewinnmargen der Banken verbessern sollten, hatten die Finanzprofis Bankaktien gegenüber dem langjährigen Durchschnitt deutlich übergewichtet. Der Schuss ist aber mächtig nach hinten losgegangen. Gegenüber Ende 2015 ist der KBW Nasdaq Bank Index, der die Kursentwicklung der US-Bankaktien widerspiegelt, um 17,5 Prozent eingebrochen und ist damit der größte Looser unter sämtlichen Branchen.

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    Der jüngste Kursrutsch kam nach dem jährlichen Analystentreffen von JP Morgan am 23. Februar. Dabei hat der dortige Branchenprimus eingeräumt, wie sehr er unter dem Verfall des Ölpreises leidet. Im ersten Quartal sollen die Rückstellung für faule Kredite aus dem Öl- und Gassektor auf 500 Mio. Dollar nach oben schießen, gegenüber 60 Mio. Dollar im vierten Quartal 2015. Damit steigen die Rückstellungen im Öl- und Gasbereich auf 1,3 Mrd. Dollar. Vorstandschef Jamie Dimon sagte zudem, dass in einem Stressszenario, im dem der Ölpreis für 18 Monate bei 25 Dollar je Barrel bleiben würde, weitere Rückstellungen von 1,5 Mrd. Dollar nötig würden.

    Stark steigende Rückstellungen im Öl-Bereich stehen bevor

    Angesichts der Zahlen fragen sich viele Investoren, bei welchen anderen US-Banken ein kräftiger Anstieg der Rückstellungen im Öl- und Gasbereich folgen könnte. Etliche Experten befürchten, dass bis zu einem Drittel aller Öl- und Gasfirmen aus den USA Pleite gehen könnten, wenn sich der Ölpreis nicht bald deutlich erholen sollte. Das würde die Banken erheblich belasten. Die Citigroup hat im vierten Quartal Rückstellungen von rund 300 Mio. Dollar für Risiken im Öl- und Gassektor gebildet. Finanzchef John Gerspach sagte, dass sich das Engagement in dem Sektor auf 20,5 Mrd. Dollar belaufe. Auf welchen Wert die Rückstellungen insgesamt angewachsen sind, wollte Gerspach aber nicht bekannt geben. Das hat Analysten und Investoren gleichermaßen verunsichert, zumal laut der Citigroup die Rückstellungen im ersten Halbjahr um weitere 600 Mio. Dollar steigen würden, falls der Ölpreis bei 30 Dollar je Barrel bleiben sollte.

    Crash am Finanzmarkt belastet Banken

    Die Banken bekommen zudem den Kursrückschlag am weltweiten Finanzmarkt massiv zu spüren: Im vierten Quartal 2015 war das Geschäft beim Anleihen- und Aktienhandel vieler US-Institute bereits deutlich unter Druck war. Auf dem Analystentreffen von JP Morgan räumte Daniel Pinto, der Chef der Investmentbanking-Sparte, nun ein, dass seit Jahresanfang das Handelsgeschäft um rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen sei. Gleichzeitig ist das Geschäft, das Unternehmen bei der Ausgabe von Anleihen und Aktien unterstützt, kräftig im Rückwärtsgang.

    Die Banken sind ein hervorragender Frühindikator. Wenn sich die Konjunkturperspektiven eintrüben, leiden die Bankaktien als erste, weil die Rückstellungen für faule Kredite steigen. Gleichzeitig bricht das Geschäft im Investmentbanking ein. Die Talfahrt der US-Bankaktien ist daher ein enormes Warnsignal für den Gesamtmarkt, denn wenn es den Banken schlecht geht und sie bei der Kreditvergabe auf die Bremse treten, stürzt das eine Wirtschaft, die auf Schuldenmachen aufgebaut ist, schnell in die Rezession.

    Böse Erinnerungen an 2008

    Etliche Investoren dürften sich daher an das Jahr 2007 erinnert fühlen, also kurz vor dem Start der 2008er-Schuldenkrise. Während der KBW Nasdaq Bank Index bereits im Februar 2007 sein Hoch markiert hatte und in den Folgemonaten kräftig gefallen war, ging die Rally beim S&P500 noch ein paar Monate weiter, woraufhin der Index erst im Oktober 2007 das Hoch erreicht hatte. Anschließend folgte er aber schnell dem Bankenindex nach unten. Diesmal hat der Bankindex bereits im Juli 2015 sein Hoch markiert und sich dann auf den Weg nach unten gemacht. Offensichtlich hat aber niemand dem S&P500 Bescheid gesagt, weshalb er im November noch einen Angriff auf die Rekordhochs starten wollte. Inzwischen ist aber die Nachricht beim S&P500 angekommen.

    Die Talfahrt bei den US-Bankaktien dürfte sich in den nächsten Monaten beschleunigen. Das dürfte den S&P500 mit nach unten reißen. Anleger sollten sich auf einen deutlichen Kursrutsch beim S&P500 einstellen.
     





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