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    Proteste und neues Angebot  2509  0 Kommentare Rewe kontert Edeka im Übernahmepoker um Kaiser’s Tengelmann - Alles hinfällig?

    Wird der Poker neu eröffnet? Das Kartellamt sagte Nein! Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) widersprach und sagte Ja! Die Rede ist von der Übernahme der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann durch den Handelskonzern Edeka. Mit einem Schlag wurden die Befürchtungen des Bundeskartellamts, ein Zusammenschlusses beider Handelsketten könnten Preiserhöhungen und weniger Wettbewerb zur Folge haben, weggewischt. Aus Protest gegen die Ministererlaubnis nahm der Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, kurz darauf im März seinen Hut.

    Rewe-Chef lässt nicht locker - Angebot steht weiter

    Noch im Dezember vergangenen Jahres hatte Rewe-Chef Alain Caparros einen weiteren Vorstoß gestartet, um Rewe bei Kaiser’s nicht den Vortritt zu lassen. Bei einer öffentlichen Anhörung des Bundeswirtschaftsministeriums Mitte November in Berlin unterbreitete Caparros eine Offerte, im Fall einer Übernahme auf betriebsbedingte Kündigungen unter den 16.000 Mitarbeitern zu verzichten und im Vorfeld eine Einigung mit der Gewerkschaft Verdi anzustreben. Der Kaufpreis wäre vergleichbar mit dem Angebot von Edeka. Doch es kam anders.

    Und Rewe-Chef lässt weiter nicht locker. Trotz Durchwinkens des Bundeswirtschaftsministeriums startet er einen neuen Versuch, die Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch Edeka doch noch zu verhindern. „Unser Übernahmeangebot für Kaiser‘s Tengelmann gilt weiterhin in vollem Umfang", sagte Caparros der „WirtschaftsWoche“. Hintergrund des Vorstoßes: Laut Medienberichten drohen die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und Edeka über Tarifverträge zu scheitern. Streitpunkt sind mögliche Stellenstreichungen im Zuge der Übernahme. Die Vorbehalte der Monopolkommission, dass der Edeka-Kaiser's-Deal auf lange Sicht auch der Beschäftigung schade, scheinen sich zu bewahrheiten. Sollten die Verhandlungen zwischen Edeka und Verdi tatsächlich scheitern, wäre die Ministererlaubnis hinfällig. Rewe hätte dann wieder Chancen, Kaiser’s Tengelmann zu übernehmen.

    Hintergrund der Übernahmepokers

    Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka hatte seine Pläne zum Kauf der rund 450 Filialen von Kaiser's Tengelmann bereits im Herbst 2014 angekündigt. Das Bundeskartellamt hatte jdeoch den Kauf der Kaiser’s-Läden durch Edeka Anfang April aus Wettbewerbsgründen abgelehnt. Um das Veto auszuhebeln, beantragten die Supermarktketten bei Gabriel eine Ministererlaubnis (mehr dazu hier). Die Monopolkommission hatte Gabriel wiederum in einem Sondergutachten empfohlen, den Antrag abzulehnen. Auch die Gewerkschaft Verdi trommelt gegen die geplante Übernahme. Die Wirtschaftssenatorin von Berlin hingegen betont die Sicherung der Versorgung und befürwortet eine Fusion beider Supermarktketten. Doch der Bundeswirtschaftsminister hatte für die Übernahme der Kaiser's-Tengelmann-Filialen im März eine Ministererlaubnis erteilt und damit ein Nein des Bundeskartellamts überstimmt.

    Die Erlaubnis ist allerdings mit harten Auflagen verbunden und kann bei Verstößen wieder zurückgezogen werden. Voraussetzung sind unter anderem Tarifverträge mit Verdi und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), mit denen so gut wie alle 16.000 Jobs bei Kaiser's Tengelmann vorerst gesichert werden.





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    Proteste und neues Angebot Rewe kontert Edeka im Übernahmepoker um Kaiser’s Tengelmann - Alles hinfällig? Wird der Poker neu eröffnet? Das Kartellamt sagte Nein! Der Bundeswirtschaftsminister widersprach und sagte Ja! Die Rede ist von der Übernahme der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann durch den Handelskonzern Edeka. Nun kommt erneut Rewe um die Ecke.

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