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    Wahlen in den USA  1941  0 Kommentare Welche Folgen hat das Rennen um das Weiße Haus für Anleger?

    Wie beeinflussen die Präsidentschaftswahlen in Amerika die Kurse am US-Aktienmarkt? Je näher der Wahltermin rückt, desto stärker gewinnt diese Frage für Anleger an Bedeutung.

    In der Vergangenheit musste der Aktienmarkt im letzten Jahr der zweiten Amtszeit eines Präsidenten regelmäßig Federn lassen. Zudem dürften die Rhetorik und die durch den Wahlkampf geschürte Verunsicherung kurzzeitig Schwankungen an den Märkten auslösen. Aber natürlich sind das keine in Stein gemeißelten Regeln, denn Geschichte wiederholt sich – anders als behauptet – doch nicht immer. Dafür spricht, dass dieser Wahlkampf in vielerlei Hinsicht anders ist: Zunächst einmal kämpft kein Amtsinhaber um den Wiedereinzug in das Weiße Haus, und auch der amtierende Vizepräsident kandidiert nicht um das höchste Amt im Staate. Der Gewinner wird also in jedem Fall neu im Oval Office sein.

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    Auswirkungen der Wahlen auf unterschiedliche Industriezweige

    Aktuell lässt sich nur schwer sagen, welche Branchen und Unternehmen von der Politik des jeweiligen Kandidaten profitieren werden. Vermutlich werden wir klarer sehen, wenn der Wahlkampf in seine entscheidende Phase eintritt. Themen wie Medikamentenpreise, Militärausgaben und die Regulierung der Finanzmärkte dürften dann die Schlagzeilen beherrschen. Ganz allgemein wird zudem darüber spekuliert, welchen Einfluss die Politik der Kandidaten auf das Tempo der Zinsstraffungen durch die US-Notenbank Fed haben könnte.

    Medikamentenpreise


    Im vergangenen Herbst gerieten die Kurse von Pharma- und Biotech-Aktien unter Druck, nachdem Hillary Clinton die Preistreiberei bei Arzneimitteln angeprangert hatte. Der davon ausgehende Gegenwind könnte anhalten, auf der anderen Seite aber auch für interessante Einstiegsniveaus bei bestimmten Aktien sorgen. Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, dass im Senat die Republikaner das Sagen haben. Und die stehen schärferen Gesetzen zur Senkung der Medikamentenpreise eher ablehnend gegenüber. Wie wenig sie von Gesundheitsreformen halten, machten sie mit ihrem Widerstand gegen „Obamacare“ deutlich, der letztlich zur Verabschiedung einer „Light“-Version des ursprünglichen Reformvorschlags führte.

    Was ihren möglichen Kandidaten Donald Trump anbelangt, so sind dessen Aussagen zur Gesundheitspolitik – wie zu vielen anderen Politikbereichen – recht widersprüchlich. Auf seiner Wahlkampftour hat er sich wiederholt für Preisverhandlungen mit den Pharmaunternehmen ausgesprochen. In seinem „7-Punkte-Plan“ ist davon allerdings keine Rede mehr. Trump ist Republikaner durch und durch, weshalb eine umfassende Reform des Gesundheitswesens wenig wahrscheinlich ist. Am ehesten wird die schlechte Publicity während des Wahlkampfs die Pharmabranche wohl dazu veranlassen, sich künftig bei den Medikamentenpreisen „freiwillig“ in größerer Zurückhaltung zu üben.

    Militärausgaben


    Für reichlich Diskussion im Wahlkampf dürfte auch der Verteidigungshaushalt sorgen. Aber wegen der anhaltenden Bedenken um die Sicherheit rund um den Globus sind umfangreiche Kürzungen nicht zu erwarten. So hat die US-Regierung bereits Pläne vorgelegt, denen zufolge der Verteidigungsetat für Europa 2017 als Reaktion auf die „Aggression Russlands“ vervierfacht werden soll. Statt auf weitere Kürzungen des Militärhaushalts zu drängen, scheinen sich die beiden aussichtsreichsten Kandidaten auf die Forderung nach mehr Transparenz und Effizienz in der US-Armee eingeschossen zu haben.

    Regulierung der Finanzmärkte


    Mehr als sieben Jahren liegt der Höhepunkt der Finanzkrise nun schon zurück. Trotzdem ist es vielen Banken noch nicht gelungen, ihr Image in der US-Öffentlichkeit wieder zu verbessern. Das macht sie zu einem beliebten Angriffsziel im Wahlkampf. Die meisten Kandidaten sprechen sich für eine strengere Regulierung aus. Der Demokrat Bernie Sanders fordert gar eine Neuauflage des „Glass Steagall Acts“. Dieses Gesetz schreibt eine Trennung von Einlagen- und Kreditgeschäft der Banken vor. Allerdings sind derart weitreichende Reformen angesichts der unter Obama bereits verschärften Regulierung wohl kaum durchsetzbar. Zumal Amerikas Geldhäuser inzwischen deutlich solidere Bilanzen vorweisen können.

    Für die Aktienmärkte unangenehmer könnte der aus dem Wahlkampftross immer lauter tönende Ruf nach einer Anhebung des Mindestlohns werden. In der größten Volkswirtschaft der Welt wurde der Mindestlohn landesweit seit 2009 nicht mehr erhöht. Eine Anhebung könnte das Lohnwachstum anfachen und die Fed zu beschleunigten Zinserhöhungen zwingen. Auf der anderen Seite haben Zinsstraffungen in der Vergangenheit stets die Gewinne von Banken und Versicherungen beflügelt.

     

    Angel Agudo, Fondsmanager des Fidelity America Fund, kommentiert:
    „Angefacht von der politischen Ungewissheit vor den US-Präsidentschaftswahlen könnten die Marktschwankungen zunehmen. Aber ganz gleich, wer die Wahl gewinnt: Mit einem grundlegenden Politikwechsel rechne ich nicht. Mit Blick auf einzelne Branchen sind stärkere Kursschwankungen bei Gesundheitsaktien möglich, sollten die Medikamentenpreise ein zentrales Thema im Wahlkampf bleiben. Für die derzeit im Portfolio befindlichen Gesundheitsaktien bin ich aber nach wie vor optimistisch. Zudem dürften Unternehmen, die neue Medikamente oder medizinische Produkte auf den Markt bringen, ihre Preissetzungsmacht auch künftig behaupten. Auch der Verteidigungssektor steht bei Wahlen stets im Rampenlicht. Aus meiner Sicht wird der Militärhaushalt in diesem Wahlkampf jedoch kein Top-Thema sein. Alles in allem können sich durch kurzzeitige Schwankungen rund um die US-Präsidentschaftswahlen attraktive Kaufgelegenheiten ergeben. Ich werde an meinem Anlageprozess festhalten und mich wie gehabt auf die langfristigen Fundamentaldaten der Unternehmen konzentrieren.“

     

    Aditya Khowala, Fondsmanager des Fidelity American Growth Fund, kommentiert:
    „Unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt, ist meines Erachtens nicht mit einem dramatischen Kurswechsel zu rechnen. Auch künftig wird das Hauptaugenmerk der Wirtschaft gelten, aus der uneinheitliche Signale kommen. Eine Verknappung der Liquidität und sinkende Inflationserwartungen schränken auch künftig den Spielraum der amerikanischen Notenbank für Zinserhöhungen ein. Zudem deutet einiges auf anhaltenden Regulierungsdruck auf die Banken hin. Möglicherweise können gewisse haushaltspolitische Spielräume genutzt werden, um das Wachstum über Infrastrukturprojekte und Verteidigungsausgaben anzukurbeln. Daraus könnte sich die eine oder andere interessante Anlagemöglichkeit ergeben. In den konjunkturempfindlichen Marktbereichen gibt es zweifellos Wertpotenzial. Aber nach wie vor kommt es auf die richtige Titelauswahl an. Ich habe mein Portfolio nach dem Bottom-up-Prinzip Aktie für Aktie aufgebaut. Und die im Fonds enthaltenen Unternehmen dürften von den Wachstumstrends der nächsten Jahre profitieren.“
     





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    Verfasst von wO Gastbeitrag
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