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    FC Schalke 04 Anleihe  3570  0 Kommentare "Der Fußball in Deutschland boomt mehr denn je"

    Seit Emission der an der Börse Frankfurt notierten Unternehmensanleihe im Jahr 2012 hat der Fußball-Bundesligist und Revier-Traditionsclub Schalke 04 seine wirtschaftliche Situation erheblich verbessert und sich am Kapitalmarkt etabliert. Daher möchte der Verein nun die bestehende Möglichkeit zur vorzeitigen Rückzahlung nutzen. Mit den neuen Anleihen 2016/2021 und 2016/2023 im Volumen von insgesamt bis zu 50 Mio. Euro können Anleger den Verein auch in den kommenden Jahren auf seinem Weg begleiten, betont Peter Peters, Finanzvorstand des FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. Heute hat die Zeichnungsfrist für das öffentliche Angebot begonnen. 

    Herr Peters, warum refinanzieren Sie die bestehende Anleihe 2012/2019 bereits jetzt? Sie läuft doch noch drei Jahre.

    Peter Peters: Die Zinslandschaft hat sich seit der Emission 2012 verändert. Wir prüfen regelmäßig Chancen zur Optimierung unserer Finanzierungsstruktur. Der FC Schalke 04 hat alle Ankündigungen zur ersten Anleihe gehalten oder sogar übertroffen. Das war harte Arbeit, hat aber dafür gesorgt, dass wir in den letzten Jahren ein vertrauensvolles Verhältnis zu unseren Investoren aufgebaut haben. Deshalb wollen wir jetzt die Möglichkeit nutzen, mit der Kündigung unserer Anleihe zum 11. Juli 2016 und dem Split in zwei neue Anleihen unsere Fälligkeiten und Finanzierungskosten zu optimieren. 
     

    Warum haben sie sich für die Begebung von zwei Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Kupons entschieden? 

    Peters: Wir wollen das Finanzierungsvolumen von 50 Mio. Euro splitten und auf zwei unterschiedliche Tilgungszeiträume verlagern. Aus Sicht der Anleger werden damit unterschiedliche Anlagehorizonte bedient. Wie marktüblich wird die längere Laufzeit der Anleihe 2016/2023 (siebenjährige Laufzeit) gegenüber der Anleihe 2016/21 (fünfjährige Laufzeit) mit einem höheren Zinskupon ausgestattet. Die Zinskupons der beiden Bonds belaufen sich auf 4,25 bzw. 5,00 Prozent.
     

    Welche Zielgruppen sprechen Sie mit den neuen Schalke-Anleihen an und wie können die Anleihen gezeichnet werden? 

    Peters: Die neuen Anleihen richten sich explizit an alle Anlegergruppen, sowohl institutionelle Investoren als auch Privatanleger und Fans. Im Rahmen des öffentlichen Angebots können Interessierte von heute 10:00 Uhr an bis voraussichtlich zum 15. Juni über die Schalke 04 Website (anleihe.schalke04.de) die neuen Anleihen zeichnen. Dazu ist ein Zeichnungsformular freigeschaltet, über das Anleger ihre Kaufanträge einreichen können. Wenn nach Abschluss der Zeichnung über die Website und des Umtauschangebots inklusive Mehrerwerbsoption noch Stücke übrig sind, haben alle Anleger noch einmal die Möglichkeit, ab dem 20. Juni über die Börse bei ihrer Hausbank oder ihrem Online-Broker die Schalke-Anleihen zu zeichnen.
     

    Die Alt-Anleger können schon seit letzter Woche Montag ihren alten Minibond in die neuen Anleihen tauschen. Welche Vorteile bietet ein Anleihe-Tausch für die Investoren? 

    Peters: Die neue Anleiheemission dient der Refinanzierung der Anleihe 2012/2019. Da diese Anleihe nun voraussichtlich drei Jahre früher gekündigt wird, erhalten die Inhaber bevorzugt die Möglichkeit, ihre Stücke in die neuen Anleihen 2016/2021 und/oder 2016/2023 einzutauschen. Zusätzlich erhalten sie für jede Schuldverschreibung mit Nominalwert 1.000 Euro einen Betrag von 35 Euro in bar, der sich aus 30 Euro Prämie (aufgrund der vorzeitigen Rückzahlung) und einem Bonus von 5 Euro zusammensetzt. Zudem erhalten Anleger die vollen Zinsen der laufenden Zinsperiode. Darüber hinaus können während des Umtauschangebotes weitere Schuldverschreibungen im Rahmen einer Mehrerwerbsoption gezeichnet werden. Die Umtauschfrist läuft noch bis Donnerstag, 16. Juni.
     

    Was macht Sie zuversichtlich, dass Fans und Investoren Ihre neuen Anleihen zeichnen? 

    Peters: Wir haben in den letzten Jahren unsere Finanzkraft gestärkt und unseren Markenwert deutlich ausgebaut. Nach Angaben von Brand Finance liegt der Klub auf Platz 13 der wertvollsten Fußballmarken der Welt mit einem Markenwert von rund 270 Mio. Euro. Ende 2011 waren es noch 95 Mio. Euro. Die Steigerung reflektiert unsere konstant guten Leistungen in sportlicher Hinsicht, unsere permanent steigende Zahl an Sympathisanten, unser erfolgreiches Nachwuchsleistungszentrum und die signifikant gestiegene Erlösbasis jenseits der 200 Mio. Euro-Marke, die uns mehr finanzielle Flexibilität gibt. Die bestehende Anleihe 2012/2019 zählt zudem zu den Top-Performern der Anleihen mittelständischer Emittenten und notiert seit mehr als 40 Monaten kontinuierlich über dem Ausgabekurs von 100 %. All das sind gute Argumente für ein Engagement in die neuen Schalke-Anleihen bei weiterhin attraktiver Verzinsung im derzeitigen Niedrigzinsumfeld. 
     

    Gerade erst hat die DFL eine neue Rekordmarke bei den TV-Erlösen ab der Saison 2017/2018 bekannt gegeben. Was bedeutet das für die Vereine?

    Peters: Das Ergebnis ist hervorragend und wird die ohnehin schon hohe Wirtschaftskraft des Fußballs in Deutschland weiter stärken. Die nationalen TV-Erlöse werden nun erstmals die Milliarden-Marke überspringen: Ab der Saison 2017/2018 liegt der Betrag für die nächsten vier Spielzeiten bei durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Saison. Das ist ein Plus von 85 % und ein deutliches Zeichen für die Qualität der Bundesliga. Der Fußball hierzulande boomt mehr denn je. Im Hinblick auf die internationale Vermarktung ist ein weiteres Einnahmeplus zu erwarten. Aus Sicht der Vereine bedeutet das erneut höhere Einnahmen aus der nationalen und internationalen Vermarktung, was dazu führen wird, dass der FC Schalke 04 seine in den letzten Jahren signifikant gesteigerte Umsatzbasis weiter ausbauen kann.
     

    Wie sieht denn die derzeitige Umsatzbasis bei Schalke 04 aus?

    Peters: Das Geschäftsjahr 2015 war in wirtschaftlicher Hinsicht mit einem Umsatz von 264,5 Mio. Euro und einem deutlich positiven Jahresüberschuss von 22,5 Mio. Euro ein Rekordjahr. Wichtig dabei ist, dass inzwischen auch ohne Transfererlöse eine konstant hohe Umsatzgröße aus dem laufenden Geschäft erwirtschaftet wird. Dieser Sockel von rund 200 Mio. Euro wird allein durch die TV-Einnahmen, langfristig ausgerichtete Sponsorenverträge, Spielbetrieb und Veranstaltungen, Merchandising sowie Catering und sonstige Erlöse generiert. 
     

    Auch konnte Schalke 04 konnte seine Verschuldung in den letzten Jahren deutlich von 250 auf 146 Millionen Euro reduzieren. Welche Meilensteine sollen diesbezüglich in den kommenden Jahren erreicht werden?

    Peters: Der FC Schalke 04 wird seinen Konsolidierungskurs fortsetzen und die Finanzverbindlichkeiten weiter zurückführen. Ziel ist es, bis 2019 unsere Verschuldung auf unter 100 Mio. Euro zu reduzieren. Das werden vor allem Bankverbindlichkeiten sein, die wir aufgrund unserer regelmäßigen Tilgungen bedienen. So wird auch spätestens 2019 die VELTINS-Arena vollständig abbezahlt sein.
     

    Wie vereinen Sie wirtschaftliche und sportliche Ziele? 

    Peters: Der sportliche Erfolg bildet die Spitze der Ziel-Pyramide, deren Fundament die wirtschaftliche Stärke ist. Dass unsere Strategie erfolgreich ist, zeigt die Konstanz, mit der der FC Schalke 04 in den letzten Jahren vorne mitgespielt hat. In den letzten 16 Spielzeiten waren wir 15 Mal international vertreten. Deswegen haben wir uns auch im UEFA Ranking in den letzten Jahren auf aktuell Platz 13 hochgearbeitet – noch vor Vereinen wie Manchester United oder Sevilla.

    Fotos: Schalke 04





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