Geldpolitik - Gold
Gold - Keine Absicherung gegen, sondern Investition in das Chaos
Die Geschichte von Gold ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Das Edelmetall sei keine Absicherung gegenüber Turbulenzen an den Finanzmärkten, sondern eine Investition in das Chaos. Doch damit ist der so genannte „Sichere Hafen“ noch lange keine alte Mär.
Jüngst gab Jim Grant, Herausgeber des „Grant’s Interest Rate Observer“ auf einer Konferenz der „New York Society of Security Analysts“ seine Einschätzung zu den geldpolitischen Maßnahmen und der Rolle von Gold in diesem Spiel. Allein auf ein Jahr gerechnet, hat das glänzende Edelmetall eine Rally von rund 23 Prozent hingelegt. Doch auch die Börsen verzeichnen neue und Besorgnis erregende Höchststände, wie zuletzt auch wieder Marc Faber, Autor des „Gloom, Boom, Doom Report“ betonte und vor einem Markteinbruch um 50 Prozent warnte (wallstreet:online berichtete).
Goldpreis - Jahreschart
Welche Rolle spielt nun das Gold in diesem Spiel? „Gold ist keine Absicherung gegenüber dem Chaos an den Finanzmärkten, denn das haben wir bereits. Es ist eher eine Investition in das Chaos,“ zitiert der „Business Insider“ Jim Grant. Das Chaos beruhe auf und werde weiter genährt durch die Geldpolitik der Notenbanken, die einen Milliardenmarkt an negativ rentierlichen Anleihen erzeugt haben. Mittlerweile sei der Wettlauf um weitere Zinssenkungen zur Standardprozedur bei Wirtschaftsrsubulenzen geworden. Doch würden sich im Endeffekt die Maßnahmen in ihr Gegenteil verkehren.
Mit jedem Verpuffen der geldpolitischen Maßnahmen - wie der Senkung der Leitzinsen, dem Ankauf von Staatsanleihen, dem Ankauf von Unternehmensanleihen etc. - werden weitergehende Schritte zur Diskussion gebracht. Sei es Helikoptergeld oder direkte Geldinfusionen in die Märkte durch die Zentralbanken.
„Radikale Geldpolitik erzeugt weitere radikale Maßnahmen“, so Grant. „Irgendwann werden die Märkte oder auch Wähler dem ganzen ein Ende setzen.“ Bis dahin mache eine Investition außerhalb des gegenwärtigen Finanzsystems Sinn. Und da hätten wir sie dann wieder, die Geschichte vom „Sicheren Hafen“.