Wenn aus Made in Germany Owned by China wird - Seite 2
Und wie beim Büffet im China-Restaurant haben sie bereits kräftig zugeschlagen. So ist der Roboterbauer Kuka bereits fest in chinesischer Hand. Aber auch folgende deutsche Unternehmen haben mindestens chinesische Großaktionäre: Putzmeister, Kiekert, Schwing, Kion, Solibro, Sunways, Tailored Blanks, Koki Technik Transmission Systems, Hilite, Krauss-Maffei, EEW und Manz. Die Liste könnte man noch deutlich erweitern. Und das ist erst der Beginn einer großen chinesischen Einkaufsleidenschaft, die den Vergleich mit Draghis Kaufrausch bei Anleihen nicht zu scheuen braucht. Die Chinesen wollen sich einen ganzen Harem an zukunftsträchtigen deutschen Technologieunternehmen zulegen. Allein 2016 haben chinesische Unternehmen Zukäufe im Rekordvolumen von 11,3 Mrd. Euro angekündigt.
China geht es um die Modernisierung seiner Volkswirtschaft, die aus den Kinderschuhen der klassischen (Schwer-)Industrie entwachsen soll und eine Metamorphose zu Dienstleistungen, Konsum und Technologie durchlaufen muss, um global längerfristig erfolgreich zu sein. Peking will raus aus der old und rein in die new economy.
Viele chinesische Staatskonzerne haben zudem viel zu viel Fett angesetzt, sind wettbewerbsschwach oder werden nur von Mutter Natur KP lebendig gehalten. Und der „fitte“ deutsche Mittelstand soll China reif für die globale Wirtschafts-Olympiade machen. Denn mit der Technologie kauft man sich international neue Kunden und Absatzmärkte ein. Peking will aus seinen Unternehmen tonangebende Global Player machen.
Der Markenname Made in China soll Made in Germany ab 2025 ablösen
Stimmgewaltig, ja unüberhörbar ist China allerdings, wenn es darum geht, Übernahmen eigener Unternehmen durch ausländische Firmen zu behindern bzw. europäische und deutsche Konkurrenz im Land der Mitte massiv zu benachteiligen. Mittlerweile sind Subventionen, Exportzölle, eigentlich die ganze Palette protektionistischer Behinderung eines freien Verkehrs von Kapital, Arbeitskräften und Gütern an der chinesischen Tagesordnung.
Natürlich muss Deutschland die Globalisierungs-Karte spielen. Wir hängen an freien Märkten wie Fliegen am Fliegenfänger: Der Anteil der deutschen Exporte an der Wirtschaftsleistung hat sich seit Anfang der Neunzigerjahre mehr als verdoppelt und liegt jetzt bei knapp 50 Prozent. Für Deutschland steht viel auf dem Globalisierungs-Spiel: Scheitert die Globalisierung, scheitert auch viel von Deutschlands Wohlstand. Doch leider sind von den aktuell knapp 1.200 Handelsbeschränkungen weltweit ausgerechnet die deutschen Vorzeigebranchen Eisen, Stahl, Maschinenbau, Chemie, Elektrotechnik und Auto betroffen.