Bovespa – Kai aus der Kiste im Jahr 2016
Drei hoffnungsvolle Länder der letzten Jahre aus Anlegerperspektive schwanken. Wie geht es weiter mit Brasilien, der Türkei und den Philippinen? Marktexperte James Syme von J O Hambro Capital Management (JOHCM) analysiert die Situation und wagt einen Ausblick.
Der schwankende Riese
Dass die wirtschaftliche Lage in Brasilien durchaus als prekär zu bezeichnen ist, lässt sich bereits daran ablesen, dass das Land trotz einer tiefen Rezession eine Inflationsrate von knapp 9 Prozent aufweist. Zwar wurde die politische Neuausrichtung mit der Ernennung des früheren Vize-Präsidenten Michel Temer eingeleitet, jedoch hat Analyst Syme wenig Vertrauen in die neue Führung. Temer ist kein Unbekannter im politischen System und wird von ihm als „Produkt von Brasiliens gespaltenenem, dysfunktionalen und offentsichtlich korrupten politischen System“ angesehen. Gerade in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Phase wirke sein Vorschlag die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren zudem als kontraproduktiv. Aus den genannten Gründen schaut Syme wenig hoffnungsvoll auf die Aktien- und Anleihenmärkte des Landes.
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Demokratie? War gestern.
Nach dem gescheiterten Militärputsch und dem von Erdogan verhängten Ausnahmezustand sieht der Experte von JOHCM ein erhöhtes Risiko für Anleger. Nachdem sich der Druck auf Medien und Opposition im Land stark erhöht und demokratische Grundprinzipien unterlaufen wurden, sei das Risiko für Investoren nur schwer kalkulierbar, so Syme. Obwohl sich das Wirtschaftswachstum in der Vergangenheit unter Erdogan durchaus sehen lassen konnte, wurde die Bewertung des Landes auf null zurückgefahren.
Mit ähnlichen Sorgen schaut der Marktexperte auch auf die Philippinen. Hier werden ebenfalls demokratische Strukturen und Prozesse vom populistischen Präsidenten Rodrigo Duterte unterlaufen. Insgesamt ist Syme jedoch vorsichtig optimistisch, dass die erfolgreiche, technokratische Wirtschaftspolitik der letzten Jahre fortgeführt werden wird. Dass er bezüglich des philippinischen Aktienmarktes trotzdem verhalten bleibe, liege eher an den aktuellen Bewertungen als an den Fundamentaldaten der philippinischen Wirtschaft, resümiert Syme.
Quelle: J O Hambro Capital Management (JOHCM)
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