Eine weitere potenzielle Alzheimer-Behandlung segnet das Zeitliche: was kommt als nächstes?
Und wieder einer weniger.
Merck (WKN:659990) verkündete am Dienstag, man habe die klinische Studie des Medikamentes Verubecestat in Phase 2/3 abgebrochen. Das ist das zweite Mal in zwei Monaten, dass ein großer Medikamentenhersteller bei einer Krankheit, für die es noch immer keine effektive Behandlung gibt, klinisch scheitert. Eli Lilly (WKN:858560) meldete im November für Solanezumab bei der Behandlung von Alzheimer ebenfalls enttäuschende Ergebnisse.
Warum sind diese Medikamente nicht effektiv? Könnte ein weiterer Kandidat aus der Pipeline einspringen?
Was hier nicht funktioniert
Das Medikament von Merck hemmt das Enzym, das das Beta-Amyloid-Vorläuferprotein 1 spaltet. Dieses Enzym, kurz BACE1, ist bei der Herstellung von Amyloid-Beta mitbeteiligt, das aus verklumpenden Proteinteilen besteht, die sich im Laufe der Zeit im Gehirn ablagern. Das Ziel der BACE-Hemmer besteht darin, diese Ablagerungen zu verhindern und damit das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu verlangsamen.
Verubecestat war in der Frühphase der Studie sehr vielversprechend. Patienten mit Alzheimer nahmen eine Dosis von 60 Milligramm dieses experimentellen Medikaments ein und erfuhren daraufhin eine nachhaltige Reduzierung der Beta-Amyloid-Peptide.
Solanezumab von Lilly zielt auch auf diese Ablagerungen ab, bedient sich dabei aber eines anderen Mechanismus. Der humanisierte monoklonale Antikörper verbindet sich mit der löslichen Form des Peptids, von dem angenommen wird, dass es die Hirnfunktion stört.
Doch während Verubecestat Amyloid-Beta reduziert hat, gab das externe Komitee von Merck an, dass das experimentelle Medikament praktisch keine Chance habe, einen positiven klinischen Effekt hervorzurufen. Das Medikament von Lilly war bereits in der Endphase beider vorhergehender Studien gescheitert.
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Ursprünglich sah der Medikamentenhersteller aber ein Potenzial für Solanezumab bei Patienten mit einer schwachen Form von Alzheimer. Lilly führte diese Tests fort, die allerdings auch zum Scheitern verurteilt waren.
Weitere Versuche
Obwohl Lilly bei Solanezumab das Handtuch geworfen hat, führt Merck seine Verubecestat-Studien mit Alzheimer-Patienten fort, die frühe Symptome der Krankheit aufweisen. Lilly und AstraZeneca haben inzwischen gemeinsam ihren eigenen BACE-Hemmer entwickelt, der sich aktuell in der Endphase einer klinischen Studie befindet.
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