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    Das ist der Gipfel!  2901  4 Kommentare Dieselmotoren: Treffen von Politik und Autobauern in Stuttgart geplatzt

    Laut der "Welt" haben Vertreter der deutschen Automobilindustrie ein Diesel-Sondertreffen  mit der grün-schwarzen Landesregierung Baden-Württembergs kurzfristig abgesagt. Erklärung: Die Industrie bräuchte mehr Zeit für interne, technische Abstimmungen.
     
    Bei dem für heute avisierten Termin, an dem sich Zulieferer und Wissenschaftler beteiligen wollten, sollte u.a. darüber diskutiert werden, wie Diesel-Motoren der Klasse Euro 5 so nachgerüstet werden könnten, dass ihren Haltern keine Fahrverbote in Innenstädte drohen. Die Lösungsvorschläge hätten landesweite Signalwirkung haben können, denn die Dieselfahrer sind stark verunsichert. Auf der anderen Seite muss die Politik Lösungen finden, um die EU-Anforderungen bezüglich der Schadstoffgrenzwerte in den Städten einzuhalten.
     
    Das abgesagte Treffen soll asap nachgeholt werden, wie es seitens der Landesregierung und der Autobauer heißt - neuer Termin womöglich 10. Mai 2017. Die Chancen auf eine Einigung stehen schlecht, denn während das Stuttgarter Verkehrsministerium die Autobauer in die Pflicht nehmen will die Kosten der Nachrüstung zu tragen, meinen die Hersteller einwandfreie Produkte geliefert zu haben. Somit entfällt die Grundlage einer Kostenübernahme - in den Augen der Hersteller.

    Die Autobauer sind durchaus am Thema Diesel dran. Heute teilte der VW-Konzern mit, dass man inzwischen 72 Prozent der manipulierten Dieselmotoren ausgetauscht habe, siehe hier. Europaweit habe das Unternehmen bereits 50 Prozent der Fahrzeuge umgerüstet. Dass VW bei der Nachrüstung aufs Gas drückt, liegt auch an den Planungen des TÜVs, denn Besitzern von VW-Dieselfahrzeugen, die betroffene Autos nicht umrüsten lassen, könnte ab August die TÜV-Plakette verweigert werden, siehe hier.

    Hamburg hatte am Mittwoch angekündigt, zwei Abschnitte großer Straßen für Diesel, die nicht den Euro-6-Anforderungen entsprechen, sperren zu wollen ("HamburgerAbendblatt"). Wie Verstöße mit Bußgeldern geahndet werden sollen, ist noch unklar. In Stuttgart werden voraussichtlich ab Anfang 2018 die Diesel von mehreren Straßen in der City verbannt. In weiteren Städten, darunter München, Düsseldorf und Berlin, werden ähnliche Verbote diskutiert – oder sind aufgrund von Klagen zu erwarten.

    Aktuell ist jedes dritte Auto in Deutschland ein Diesel. Von den 15,1 Millionen Fahrzeugen haben rund 39 Prozent einen Euro-5-Motor. Somit wären von den möglichen Fahrverboten mehrere Millionen Halter betroffen. Das Sprichwort: "Es wird nichts so heiß gegessen, wie's gekocht wird" könnte auch bei diesem Thema sich bewahrheiten. Thomas Strobel, Vize-Regierungschef der CDU, sieht Fahrverbote nur als letzten Ausweg, falls es keine anderen Lösungen gibt ("Welt").

    Eigentlicht sollten wir andere Lösungen finden. Das Klima und die Schadstoffbelastung in den Innenstädte würde sich durch begrünte Häuser und mehr Bäume verbessern lassen. Bestimmt würde jeder Dieselfahrer einen Baum spenden, wenn damit das Problem gelöst werden könnte. Eine Entwertung von Millionen Fahrzeugen kann nicht die Lösung sein. 
     





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