'Spiegel'
Deutsche Autobauer unter Kartellverdacht - Aktien unter Druck
HAMBURG (dpa-AFX) - Die deutschen Autobauer sehen sich laut einem Pressebericht mit einem scharfen Kartellvorwurf konfrontiert. So sollen sich Volkswagen (VW ), Audi , Porsche, BMW und Daimler in geheimen Arbeitskreisen zu Technik, Kosten und Zulieferern abgesprochen haben, wie der "Spiegel" am Freitag unter Hinweis auf einen Schriftsatz berichtet, den VW bei den Wettbewerbsbehörden eingereicht haben soll. Auch Daimler habe eine solche "Art Selbstanzeige" bei den Wettbewerbsbehörden hinterlegt. Volkswagen, Daimler und BMW wollten sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern. Daimler und BMW sprachen von "Spekulationen".
Die Aktien der Autobauer sackten nach dem Bekanntwerden des Berichts deutlich ab. BMW verloren über 3 Prozent und Daimler fast 3 Prozent. Papiere von VW gaben knapp 5 Prozent nach und rutschten ans Ende des deutschen Leitindexes Dax .
Der Vorwurf wiegt schwer: Mehr als 200 Mitarbeiter der Unternehmen sollen sich seit den Neunzigerjahren in über 60 Arbeitskreisen abgestimmt und so den Wettbewerb außer Kraft gesetzt haben. Es soll dabei um alle Bereiche der Autoentwicklung gegangen sein. Dazu gehören auch Absprachen zur Technik für die Abgasreinigung von Diesel-Autos. Über Absprachen zum Adblue-Gemisch, mit dem Stickoxide aus Dieselabgasen gefiltert werden sollen, hatte bereits das "Handelsblatt" am Freitag berichtet.
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In den Arbeitsgruppen sei es auch um die Auswahl von Lieferanten oder die Festlegung von Kosten für Fahrzeugbauteile gegangen. Es bestehe "der Verdacht", so soll es in der Selbstanzeige von VW auch für Audi und Porsche laut Spiegel heißen, dass es zu "kartellrechtswidrigem Verhalten" gekommen sei./men/fbr