RWE mit deutlicher Gewinnsteigerung
Lange Zeit war der RWE Slogan “VoRWEg gehen” eher nicht wörtlich zu nehmen, doch in diesem Jahr geht der Energieriese aus Essen scheinbar unbeirrt in die Gewinnzone. So überrascht RWE Anleger und Analysten mit starken Halbjahreszahlen. Auch der Aktienkurs befindet sich nach einer kurzen Verschnaufpause wieder auf dem Weg nach oben. In unserer ISIN-Liste finden interessierte Anleger Call Optionsscheine mit der WKN VL1KSG und HU0UMG. Doch werfen wir einen Blick auf die Analyse von Vontobel.
In den letzten Tagen veröffentlichten Energiekonzerne wie EnBW und Eon Überschüsse in Milliardenhöhe. Dieses Bild war man aufgrund der Energiewende nicht mehr gewöhnt. Auch RWE konnte mit einem ungewöhnlich hohen Nettoergebnis glänzen: Mit 2,7 EUR Milliarden liegt dieses fast fünfmal höher als im Vorjahr (2016: EUR 457 Millionen).
Verfassungswidrige Kernbrennstoffsteuer
Größte Teile des Gewinnanstieges sind auf die Sondereffekte zurückzuführen. So hatte das Bundesverfassungsgericht im Juni die Kernbrennstoffsteuer rückwirkend für nichtig erklärt. RWE wurde durch die Steuer im Zeitraum von 2011 bis 2016 mit insgesamt EUR 1,7 Milliarden belastet und geriet so mit seinem Stromerzeugergeschäft in Bedrängnis. Dieser Betrag wurde jetzt jedoch zurückgezahlt und ist somit Haupttreiber des positiven Ergebnisses. Um Aktionäre an der zurückbezahlten Kernbrennstoffsteuer teilhaben zu lassen, will das Unternehmen ein einmalige Sonderausschüttung von EUR 1,00 je Aktie zusätzlich zur angestrebten Dividende von EUR 0,50 vornehmen.
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Ausblick bestätigt
Doch auch das bereinigte Nettoergebnis, bei dem die Rückerstattung nicht berücksichtigt wurde, stieg um 35 Prozent (YoY) auf EUR 809 Millionen. Eine Verbesserung des EBITDA um 7 Prozent auf EUR 3,2 Milliarden ist vor allem auf das Segment Energiehandel zurückzuführen. War 2016 das Halbjahresergebnis in diesem Bereich noch negativ, so konnte man in dieser Periode ein bereinigtes EBITDA von EUR 131 Millionen vorweisen. Außerdem hat das Unternehmen die Prognose für das Gesamtjahr 2017 bestätigt: man gehe unverändert davon aus ein bereinigtes EBITDA von EUR 5,4 bis 5,7 Milliarden und ein bereinigtes Nettoergebnis von EUR 1,0 bis 1,3 Milliarden zu erzielen. Nach dem aktuellen Stand sei man sogar zuversichtlich das obere Ende der Bandbreite zu erreichen. Die weitere Entwicklung bleibt jedoch abzuwarten.
In unserer ISIN-Liste finden Sie neben RWE viele weitere interessante Anlageideen auf Unternehmen aus dem DAX, zum Beispiel auf Siemens den Capped Bonus VN5AHP und den Inliner HW42N9 oder verschiedene Turbo-Zertifikate wie das Papier CV1M0M auf Adidas oder CY1WHW auf die Allianz. Werfen Sie auch einen Blick auf unsere Positionierung im Favoriten- und Defensivdepot.
Neuausrichtung für die Zukunft
„Wir haben das erste Halbjahr konsequent dazu genutzt, unser Unternehmen auf Basis unserer Strategie voranzubringen”, erklärte Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. „Dazu gehören auch Zukunftsprojekte, um uns im Kerngeschäft Versorgungssicherheit erfolgreich zu positionieren.” Gemeint sind damit erste Planungsschritte zum Bau von Gaskraftwerken und Energiespeichern. In den Niederlanden wolle man Kraftwerke für den Einsatz von Biomasse umrüsten. Im aktuellen Kalenderjahr gehört RWE mit zu den Topperformern im DAX. Auch der neue Halbjahresbericht konnte mit dem hohen Gewinn, sowie der Sonderdividende, die Anleger überzeugen. Sie schickten das Wertpapier seit Freitag rund 2 Prozent höher.
Quelle: Vontobel