checkAd

     3080  0 Kommentare Optionsscheine: Starke Strategien für schwache Märkte Teil 2: Der Strangle - Seite 2

     

    Chancen und Risiken

    Nehmen wir nun an, ein Monat ist vergangen und tatsächlich ist die erwartete Volatilität des DAX signifikant von 15 auf 25 Prozent gestiegen. Ob sich der Index nach oben schraubt oder abstürzt, ist dabei egal. In beiden Fällen könnte sich der Anleger, sofern er die Positionen glattstellt, über einen ansehnlichen Gewinn freuen. Angenommen, der DAX fällt auf 11.500 Punkte. Der Wert des Puts hätte sich in diesem Fall auf 5,60 Euro pro Stück erhöht. Der Preis des Calls wäre trotz der negativen Indexentwicklung aufgrund des gestiegenen Zeitwerts (wegen der höheren Volatilität) bei 2,30 Euro quasi gleichgeblieben. Zusammen ergibt das einen Verkaufserlös von 3.950 Euro (500 x 5,60 Euro + 500 x 2,30 Euro). Der Profit beträgt bei einem Kapitaleinsatz von 2.100 Euro also 1.850 Euro. Das ist absolut gesehen weniger, als er mit einem Straddle erzielt hätte (siehe Teil 1: https://www.wallstreet-online.de/nachricht/9827481-optionsscheine-star ...). Denn um mit einen Strangle den gleichen Gewinn einzufahren wie mit einem Straddle, muss die Kursbewegung beziehungsweise der Anstieg der impliziten Volatilität größer sein. Auf der anderen Seite ist – wie bereits erwähnt – der Kapitaleinsatz geringer und somit der Gewinn um 23% höher (88,1% Strangle versus 64,7% Straddle). Geht die Strategie allerdings nicht auf, entstehen aufgrund des abnehmenden Zeitwerts sehr schnell Verluste. Liegen Call und Put auch bei Fälligkeit der Scheine noch aus dem Geld, ist der komplette Einsatz verloren: Daher kann es sinnvoll sein, beide Positionen bereits vorher glattzustellen oder schon bei der Auswahl länger laufende Scheine zu nehmen.

     

    Möglichkeit der Feinjustierung

    Noch ein Merkmal unterscheidet den Strangle vom Straddle. Mit einem Strangle ist eine Feinjustierung hinsichtlich der grundsätzlichen Erwartungshaltung möglich. Geht der Anleger zum Beispiel tendenziell davon aus, dass die Marktbewegung negativ sein wird, wählt er einen Put, dessen Basispreis am Geld liegt. Rechnet er dagegen eher mit Kursgewinnen, setzt er auf einen am Geld liegenden Call. Dadurch erhöht er seine Gewinnchancen, sofern es tatsächlich zu der erwarteten Marktreaktion kommt. Gleichzeitig hält er sich aber auch die Möglichkeit offen, bei einer (deutlich) gegenläufigen Bewegung, auf der Gewinnerseite zu stehen.

    Seite 2 von 2



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Dirk Heß
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Dirk Heß schreibt regelmäßig zu aktuellen Markt- und Derivate-Themen. Als Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distribution bei Citigroup Global Markets Europe besitzt er langjährige Expertise in allen Fragen rund um Börse und Investments. In seinem regelmäßigen Kommentar gibt Dirk Heß fundiertes Fachwissen weiter.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Dirk Heß
    Optionsscheine: Starke Strategien für schwache Märkte Teil 2: Der Strangle - Seite 2 Im ersten Teil zeigten wir, wie Anleger mit einem sogenannten Straddle von einem Anstieg der Volatilität profitieren können. Eine ähnlich reizvolle Optionsschein-Strategie stellt der Strangle dar. Der Unterschied ist klein, aber fein.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer