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     2818  0 Kommentare Immer mehr Zweifel an Trump

    An der Fähigkeit Trumps, die Vorhaben Steuerreform, Deregulierung und Infrastrukturprojekte zeitnah umzusetzen, werden immer größere Zweifel laut. Vorangekommen ist er damit jedenfalls bisher nicht nennenswert. Aktuell richten sich die Erwartungen auf die Steuerreform. Die Trump-Administration hatte das Thema in den zurückliegenden Tagen wieder aufgewärmt. In dem Zusammenhang setzt man Hoffnungen in den Goldman-Sachs-Abkömmling Gary Cohn, Trumps ökonomischen Chefberater, nachdem dessen Widersacher Bannon abgetreten ist, Trumps oberster strategischer Berater.


    Nach dem Ende der Sommerpause des US-Kongresses muss nun Bewegung in diese Pläne kommen. Dabei geht es aber zunächst um etwas anderes, nämlich die Anhebung der Schuldengrenze. In diesem Zusammenhang hat Trump die Finanzierung seiner Mauer zu Mexiko ins Spiel gebracht – angeblich nimmt er sogar einen teilweisen Staatsbankrott inkauf, wenn deren Finanzierung im Rahmen der Anhebung des Schuldendeckels nicht gesichert wird.

    Nach der Wiederaufnahme seiner Tätigkeit nach Labor Day (4.9.2017) bleiben dem Kongress zwölf Tage Zeit, die Kuh der Anhebung der Schuldenobergrenze vom Eis zu bringen. Erst dann können Themen wie die Steuerreform oder auch das Infrastrukturprogramm angegangen werden. Damit bietet der saisonal volatile bis schwache September zahlreiche Anlässe für heftige Kursbewegungen.

    Der Gründer des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater Associates, Ray Dalio, zählte einmal zu jenen, die geglaubt haben, dass Trumps Vorhaben geeignet seien, das Wachstum der US-Wirtschaft anzukurbeln. In den vergangenen Wochen ist Dalio jedoch auf Distanz gegangen, er zeigt sich über die ökonomische und politische Entwicklung besorgt und fährt die Investitionen seines Fonds zurück. Stattdessen empfiehlt er Gold. Die sich in Bezug auf die politische Lage ergebenden Risiken sind aktuell kaum noch überschaubar, schreibt er.

    In diesem Zusammenhang ein Blick auf einen makroökonomischen Indikator, der wie die reinen Stimmungsindikatoren aus der Geschäftswelt zeigt, dass es auch in der US-Industrie einen gewissen Optimismus hinsichtlich der Wirkungen der Trump-Pläne gab: Nachdem seit Mitte 2012 die neuen Aufträge für Kapitalgüter im Jahresvergleich nur noch um die Nulllinie oszillierten und ab Herbst 2014 sogar in den negativen Bereich rutschten, begannen sie zu Jahresbeginn zuzulegen bis auf plus 5,8% im Juni. Offenbar gab es genügend Firmenlenker, die die Trumpschen Vorhaben günstig beurteilten. Im Juli gingen die Aufträge wieder etwas zurück – man darf gespannt sein, wie sich die Investitionsbereitschaft nun weiter entwickelt (Chartquelle). Die Stimmung nach ISM-Index hat sich im Juli ebenfalls leicht abgekühlt.

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