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    AKTIEN IM FOKUS  678  0 Kommentare Carrefour zieht Einzelhandelsbranche runter

    FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Ein enttäuschender Halbjahresbericht der französischen Supermarktkette Carrefour mit sehr zurückhaltenden Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung hat am Donnerstag die gesamte europäische Einzelhandelsbranche in Sippenhaft genommen.

    In der Stoxx-600-Branchenübersicht war der Einzelhandelssektor mit einem Abschlag von 1,36 Prozent der schwächste und zudem der einzige mit negativem Vorzeichen. Seit Jahresbeginn hat die Branche ein Minus von inzwischen gut 8 Prozent angehäuft.

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    CARREFOUR VERLIEREN 15 PROZENT

    Carrefour-Aktien sackten in Paris um fast 15 Prozent auf 16,675 Euro ab. Der Konzern kämpft nach Ansicht von Analyst Bruno Monteyne von Bernstein Research nicht nur mit Preisproblemen. Vielmehr hätten die Franzosen wohl aus dem Auge verloren, was die Verbraucher wirklich wollten. So halte sich Carrefour mit Blick auf den Online-Handel sehr zurück.

    Während der Bernstein-Experte aber bei seinem "Market-Perform"-Votum blieb, zog die US-Bank JPMorgan mit ihrer Abstufung der Carrefour-Papiere von "Overweight" auf "Neutral" die Reißleine. Analyst Borja Olcese kappte seine Schätzungen um 30 Prozent und sein Kursziel von 26 auf 20 Euro, womit er bei den Papieren gemessen am aktuellen Niveau gleichwohl etwas Luft nach oben sieht.

    METRO ÜBERZEUGT, AKTIE ABER IM MINUS

    Hierzulande gerieten auch die Aktien des Lebensmittelhändlers Metro, der am Morgen mit seinen jüngsten Ergebnissen am Markt eigentlich überzeugt hatte, in den Sog von Carrefour. Die Aktien verloren knapp 2 Prozent. Analyst Christian Bruns von der Investmentbank Equinet sprach im Fall von Metro von einer starken Umsatzentwicklung im dritten Quartal, die sowohl die Markterwartungen als auch seine Schätzungen übertroffen habe.

    Zudem büßten die Anteile des Supermarktbetreibers Ahold Delhaize 1,8 Prozent ein, was den letzten Platz im Eurostoxx bedeutete. Sie stehen ohnehin seit einiger Zeit wegen der milliardenschweren Übernahme der Öko-Supermarktkette Whole Foods durch Amazon und dessen Offensive im stationären US-Lebensmittelhandel unter Druck. Ahold Delhaize ist in den Vereinigten Staaten besonders stark engagiert.

    STEINHOFF, FIELMANN UND CECONOMY IM PLUS

    Einige Lichtblicke gab es dennoch im Sektor: So legten die Papiere des Möbel- und Einzelhändlers Steinhoff nach Zahlenvorlage zuletzt um 1,2 Prozent zu. Steinhoff konnte vor allem dank Übernahmen seinen Umsatz in den ersten drei Geschäftsquartalen bis Ende Juni kräftig steigern. Das aktuelle Kursplus lindert damit die Folgen des Kursbebens vor wenigen Tagen, als infolge staatsanwaltlicher Ermittlungen die Steinhoff-Papiere zeitweise im zweistelligen Prozentbereich eingeknickt waren.

    Auch den Titeln der Optikerkette Fielmann , die nach dem Handelsstart am Donnerstag zunächst abgesackt waren, gelang der Dreh in den positiven Bereich. Die Papiere legten um etwa ein halbes Prozent zu. Wachstum brachte Fielmann vor allem die Eröffnung neuer Filialen im zweiten Quartal. Beim Ergebnis trat Fielmann hingegen auf der Stelle. Die Zahlen fielen in etwa wie von Experten vorhergesagt aus. Analyst Thomas Maul von der DZ Bank sprach denn auch von einer soliden Geschäftsentwicklung, hält die Aktien allerdings für ambitioniert bewertet. Der MDax-Konzern investiert derzeit kräftig in sein Ladennetz, baut Filialen um oder eröffnet neue.

    Im Plus mit zuletzt rund 1 Prozent notierten auch die Aktien von Ceconomy . Dem aus der Aufspaltung des Handelskonzerns Metro hervorgegangene Elektronikhändler hatte im dritten Geschäftsquartal ein gutes Onlinegeschäft auf die Sprünge geholfen. Eine stärkere Kostenkontrolle verbesserte zudem die Profitabilität. Der ehemalige Mutterkonzern Metro Group hatte sich im Sommer in zwei unabhängige Unternehmen gespalten. Der Lebensmittelteil heißt weiterhin Metro. Ceconomy umfasst im Kern die Elektronikketten Media Markt und Saturn sowie den Onlinehändler Redcoon./ajx/she/stb





    dpa-AFX
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