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    >>>>>>>>>>Aktienkultur in Deutschland<<<<<<<<<< - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.05.00 23:57:00 von
    neuester Beitrag 10.05.00 01:31:29 von
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      schrieb am 09.05.00 23:57:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Neuer Markt - mit Pleiten leben lernen: Aktienkultur in Deutschland

      Er ist die spektakulärste Innovation in der jüngeren deutschen, ja vielleicht europäischen Börsengeschichte - und wird dennoch von ständigem Bedenkenträgertum begleitet. Er produziert sensationelle Rekorde - und wird seit seinem Start immer wieder mit negativen Bildern verglichen. Die Rede ist vom Neuen Markt (NM), jenem so enorm expansiven Segment der Deutschen Börse, das wie kein anderes die neue unternehmerische Aufbruchstimmung in Deutschland signalisiert. Warum aber immer wieder Begriffe wie "Zockerbörse" oder der Vergleich mit der "Titanic"?
      Hämischen Bedenkenträgern gingen Argumente aus
      Es ist keine neue Erkenntnis, daß man sich mit Erfolgsstorys hierzulande nun einmal schwer tut. Der amerikanische "Opportunity"-Ansatz (zuerst die Chancen aufspüren) hat sich bei uns noch nicht durchgesetzt. Deshalb sei daran erinnert, daß dem Neuen Markt vor seinem Starttermin nur wenige Experten eine große Zukunft bescheinigten. Selbst alte Börsenhasen in Frankfurt reihten sich mit unterschiedlichen Begründungen und Alternativ-Empfehlungen in den Kreis der ablehnenden Kritiker ein. Als es dann im März 1997 mit nur zwei Werten los ging, sahen sich die hämischen Bedenkenträger bestätigt. Ihnen sollten die Argumente aber rasch ausgehen. Anschließend hagelte es neue, teilweise massive Anfeindungen, weil die Kursentwicklung nicht in gängige Denk- und Analysemuster paßte. Der Beobachter fühlte sich zurückversetzt in die Jahre, als Europäer die Besonderheiten der asiatischen Aktienmärkte partout nicht lernen und begreifen wollten, sondern angesichts hoher Kurs-/Gewinn-Verhältnisse (KGV) in lamentierendem Kopfschütteln verharrten. Wenn schon in der ersten Euphorie-Phase des NM selbst im Kreise der Experten der Begriff "Zockerbörse" die Runde machte, dann muß man sich wirklich fragen, ob diese Fachleute die Geschichte der ja so oft als Vorbild gelobten amerikanischen Nasdaq nicht kennen oder nur ignorieren.

      Revolutionäre Aufbruchstimmung in der alten Welt
      Es ist an der Zeit, mit diesem inzwischen auch international stark beachteten Handelssegment für junge, innovative Wachstumsunternehmen positiv leben zu lernen. Dazu eine kleine, aber bemerkenswerte Episode: Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Start des Neuen Marktes wurde er in Los Angeles/Kalifornien diskutiert. Was ist daran besonders? Nun, Deutschland ist für viele Amerikaner noch weit weg und der deutsche Kapitalmarkt findet in der Öffentlichkeit erst ganz allmählich Beachtung. Daß auf der jährlichen Global Conference des Milken Institutes, an der nahezu 1.000 Volkswirte, Banker und andere Führungsköpfe aus aller Welt teilnahmen, im Rahmen einer Europa-Diskussionsrunde "the New Market in Frankfurt/Germany" als Symbol für eine revolutionäre Aufbruchstimmung in der alten Welt bezeichnet wurde, ist mehr als nur das singuläre Lob eines hochrangigen amerikanischen Investmentbankers. In Kürze wird am Neuen Markt die Marke von 200 Werten überschritten. Von Ende 1998 bis Anfang November 1999 hat sich die Anzahl der Titel von 62 auf 179 erhöht! Darunter befanden sich bereits 24 ausländische Unternehmen. Die Marktkapitalisierung hat sich seit Ultimo des vergangenen Jahres von 25,9 Mrd. Euro auf 59,1 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Die Kapitalisierung beträgt immerhin 7,5 % der Dax-Kapitalisierung. Nicht vergessen sollte man aber auch die Tatsache, daß mit dem Neuen Markt die Branchen- und damit die Angebotspalette des deutschen Angebots viel breiter und bunter geworden ist. Denn neben Unternehmen aus diversen IT-Teilbranchen bestimmen Repräsentanten von Telekommunikation, Internet, Gesundheitswesen und Biotechnologie den Kurszettel.

      Es werden Hoffnungen und nicht Zahlen gehandelt
      Im Fokus steht meist die Kursentwicklung. Und hier reichen die Attribute eben von Zockerbörse bis hin zum "inzwischen erwachsen gewordenen Markt". Ob der NM tatsächlich schon die spätpubertäre Phase hinter sich gelassen hat, mag man bezweifeln. Aber das ist gar nicht so wichtig. Denn viel wichtiger sollte eine gelassenere Grundeinstellung gegenüber extremen Kursbewegungen und Neuemissionsüberzeichnungen sein; zu solchen Phasen gibt es stets spätere Gegenbewegungen. Analysten und Anleger sollten auch aufhören, KGVs mit anderen Marktsegmenten zu vergleichen. Es ist doch unsinnig, ein mit hohen Zukunftsrisiken behaftetes, aber vielleicht vor einem enormen Wachstumsschub stehendes Unternehmen, das erst wenige Jahre alt ist, alternativ und damit gleichrangig Titeln wie Siemens oder Allianz gegenüber zu stellen. Wie auf keinem anderen Markt werden am NM Hoffnungen gehandelt, und nicht die aktuellen Zahlen. 1999 hat es gleich mehrere Korrekturphasen gegeben; die erste ab Februar und eine wirkliche heftige dann im September. Im Fahrwasser der Nasdaq und nachlassender Zinsängste erleben wir seit Wochen schon wieder eine deutliche Erholung. Und die Prognosen für die kommenden Monate sind verhalten, weil auf diesem mittlerweile gereiften Markt eine weiter zunehmende Differenzierung zu erwarten ist. Mit anderen Worten: Nicht jeder neue Wert des Neuen Marktes wird zwangsläufig ein Renner werden. Fest steht, daß der NM weiter wachsen wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es insbesondere in den ersten Wochen und Monaten des neuen Jahrtausends einen neuen Emissionsschub geben.

      Spekulation ist nichts Verwerfliches
      Richtig und wichtig ist natürlich, wenn sich Börsen, Banken und Wertpapierschützer um höchstmögliche Transparenz und ein angemessenes Regelwerk kümmern. Die entsprechende Initiative des Analystenverbands DVFA ist deshalb ebenso zu begrüßen wie die Weiterentwicklung der Rules & Regulations durch die Deutsche Börse. Noch wichtiger erscheint freilich die Aufklärung über den besonderen Charakter des Neuen Marktes. Immer wieder sollte das Zusammentreffen von überdurchschnittlichen Chancen und Risiken für den Anleger herausgestellt werden. Außerdem kann nicht oft und laut genug betont werden, daß funktionstüchtige, liquide Märkte das spekulative Element benötigen - Spekulation ist also überhaupt nichts Verwerfliches. Damit sollte endlich der Begriff "Zockerbörse" der Gaunersprache zurückgegeben werden. Erst wenn die grundsätzlichen Zusammenhänge und Besonderheiten sowie die Unterschiede zu Standardwerten allgemein verstanden und akzeptiert werden, kann der Neue Markt als "erwachsen" gelten.

      Opportunities nutzen - Risiken erkennen
      Eine wirklich harte Bewährungsprobe, und dies mag nach den Turbulenzen der vergangenen Monate fast provokativ oder zynisch klingen, hat der deutsche NM noch gar nicht bestanden: mit Pleiten zu leben. Der Charakter dieses Segments und seiner Emittenten bringt es mit sich, daß es im Laufe der Zeit eben auch zu Pleiten, Pech und Pannen kommen wird. Darauf müssen sich alle einstellen. Es wäre durchaus nicht ungewöhnlich, wenn aus Hunderten von jungen Innovateuren eine größere Zahl irgendwann einmal scheitern sollte. Dies wäre gewiß keine Krise oder Fehlentwicklung des Marktsegments selbst, sondern quasi ganz natürlich. Deshalb sei schon jetzt davor gewarnt, kommende Flops als Anlaß für einen weiteren Schwall von hämischer Kritik am NM zu nehmen. Der Neue Markt ist und bleibt ein wichtiges, modernes Element der nun auch in Deutschland sich entwickelnden Wertpapierkultur. Dieses Pflänzchen darf nicht durch chronisch-kritisches Geschwätz beschädigt werden. Chancen - die "Opportunities" - richtig zu begreifen und zu nutzen schließt ein, die Risiken zu erkennen und zu akzeptieren.

      Hermann Kutzer, leitender Redakteur, Handelsblatt

      quelle:http://de.biz.yahoo.com/f/gpo/static/ht1.html
      Avatar
      schrieb am 10.05.00 00:56:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      Sehr schöner Artikel, leider für die falschen Adressaten. Der sollte mal lieber in den neuen Finanzblättern (Bild-Zeitung :) )veröffentlicht werden, aber da versteht ihn wahrscheinlich kein Leser.
      Insgesamt sehe ich die Sache nicht so skeptisch. Jeder schlechte Nachricht hinsichtlich des Neuen Marktes eröffnet mir grössere Chancen, wie z.B. bei der T-online Zuteilung. So hat wenigstens jeder dritte Anleger ein paar Aktien erhalten, während bei Infineon aufgrund der positiven Presse die meisten leer ausgingen. Sicherlich hing das auch vom Zuteilungsverfahren ab, aber ich glaube schon, dass sich viele Anleger von den negativen Artikeln über den Neuen Markt, speziell über T-online, haben abschrecken lassen.
      Avatar
      schrieb am 10.05.00 01:31:29
      Beitrag Nr. 3 ()
      oooohhhlllaaalllaaaaa,
      give me givemmmeeee breckkkkchhhheeeennnn,
      oooooohhhhllllaaaalllaaaa...
      Gruss Musimaxx


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