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    Leutheusser-Schnarrenberger  4572  2 Kommentare Warnung vor FDP als "rechtem Bollwerk"

    Sabine Leutheusser-Schnarrenberger warnt in einem dramatischen Appell: "Die FDP darf kein rechtes Bollwerk sein". So die Überschrift ihres Beitrages in der "Süddeutschen Zeitung".

    Sabine-Leutheusser-Schnarrenberger, einstmals Frontfrau der "Linksliberalen" in der FDP, heute aber ohne Funktion in der Partei, warnt in der "Süddeutschen Zeitung" die FDP dürfe kein "rechtes Bollwerk sein". Wen meint sie aber damit? Sie nennt keine Namen. Sie nennt auch keine programmatischen Inhalte, die sie zu dieser Warnung führen. Aber auffällig ist: Mit genau diesen Worten habe linke Medien, Grüne und Linkspartei erst kürzlich Christian Lindner kritisiert, dem sie einen "rechtspopulistischen Kurs" vorwarfen. Leutheusser-Schnarrenberger meint offenbar Lindners Kurs, traut sich das jedoch nicht so offen zu sagen.

    AfD nur vorgeschoben
    Eindringlich mahnt sie zu einer klareren Abgrenzung ihrer Partei von der AfD: "Die FDP muss alles tun, um klare Kante gegen die rechtspopulistische Partei zu zeigen - dabei geht es vor allem um Inhalte und zwar auf allen Themenfeldern. Eine pure Abgrenzungsrhetorik alleine reicht nicht." Und weiter schreibt sie: "Einen Weg der FDP als rechtes Bollwerk für unzufriedene Wähler der früheren Volksparteien kurz vor der AfD kann es nicht geben. Dazu müsste die FDP ihre Vorstellungen beerdigen." Wer in der Parteiführung diesen Weg beschreiten will, sagt sie nicht. Meint sie Lindner? Oder wen sonst? Man hat den Eindruck, dass es ihr in Wahrheit gar nicht um die Haltung zur AfD geht oder darum, zu verhindern, dass die FDP ein "rechtes Bollwerk" wird, sondern weil "Linksliberale" wie sie und Gerhart Baum frustriert sind, dass sie an Einfluss massiv verloren haben - und weil ihr Lieblingsprojekt des Bündnisses mit den Grünen von Lindner abgesagt wurde.

    Europa-Rhetorik gegen den Nationalstaat
    Leutheusser-Schnarrenberger warnt: "Die alles entscheidenden Fragen handeln heute mehr denn je von Europa. Deswegen ist es entscheidend, dass sich die FDP eindeutig positioniert, auch pro Europa." Warum diese Mahnung und Warnung, die FDP müsse "pro Europa" sein? Wieder sagt sie nicht, warum sie davor warnt und wen sie meint. Denn es gibt gar keine Anti-Europäer in der FDP. Zur politisch korrekten Debattenlage in Deutschland gehört jedoch seit Jahren, jeden, der beispielsweise die Euro-Rettungspolitik kritisiert oder sich gegen eine Auflösung der Nationalstaaten wendet, als "nicht pro-Europa" zu diffamieren. Tatsächlich gibt es aber Viele in der FDP, die kritisch stehen zur "Euro-Rettung" und zur Transferunion und die auch den Nationalstaat nicht durch einen zentralisierten EU-Bundesstaat à la Schulz ersetzen wollen.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Leutheusser-Schnarrenberger Warnung vor FDP als "rechtem Bollwerk" Sabine Leutheusser-Schnarrenberger warnt in einem dramatischen Appell: "Die FDP darf kein rechtes Bollwerk sein". So die Überschrift ihres Beitrages in der "Süddeutschen Zeitung".

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