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    Aktien Frankfurt Schluss  2692  1 Kommentar Draghi gibt Startschuss für Sommer-Rally

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Mario Draghi hat es wieder einmal geschafft: Mit der Ankündigung weiter niedriger Leitzinsen sorgte der EZB-Präsident am Donnerstag für Euphorie an den Börsen. Anleger hatten zuvor nicht ausgeschlossen, dass die EZB die Zinsschraube schon früher anziehen könnte. Entsprechend groß war nun die Erleichterung: Der Dax baute die Gewinne am Nachmittag kräftig aus und schloss 1,68 Prozent höher bei 13 107,10 Punkten. Der Leitindex schaffte erstmals seit Ende Mai den Sprung zurück über 13 000 Punkte.

    Die Europäische Zentralbank kündigte an, die Leitzinsen mindestens bis zum Sommer 2019 nicht zu erhöhen. "Das war überraschend und vom Markt nicht erwartet", sagte Garland Hansmann, Portfolio-Manager von INVESTEC. Damit habe die EZB "jegliche Fantasie einer früheren Zinserhöhung aus dem Markt genommen". Ähnlich sah es die DZ Bank: Die Euro-Notenbank habe deutlich gemacht, "dass sie es mit Zinserhöhungen auch weiterhin nicht eilig hat".

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    Das milliardenschwere Anleihekaufprogramm will die EZB schrittweise zurückfahren und bis Ende des Jahres auslaufen lassen. Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets meinte hierzu jedoch, Draghi habe auch das Ende der Anleihekäufe "in Watte gepackt", indem er vor allem die Risiken betont habe. "Damit ist die Sommerrally im DAX heute gestartet worden - der Europäischen Zentralbank sei Dank", sagte Stanzl.

    Der MDax der 50 mittelgroßen Börsentitel rückte um 1,20 Prozent auf 27 170,72 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax stieg um 1,39 Prozent auf 2943,68 Zähler auf den höchsten Stand seit Anfang 2001. Der SDax der kleinen Börsenwerte gab am Ende leicht nach. Er war zuvor jedoch zwei Tage in Folge auf ein Rekordhoch geklettert.

    Die Aussicht auf eine weiter lockere Geldpolitik der EZB sorgte für Kursgewinne bei den Aktien von RWE und Eon . Versorger gelten angesichts einer vergleichsweise hohen Verschuldung und hoher Investitionen als besonders zinsabhängig, sie profitieren tendenziell von niedrigen Zinsen. RWE stiegen um 3,24 Prozent und Eon um 3,36 Prozent.

    Anders die Banken, denn sie würden im Anleihehandel und im Kreditgeschäft von steigenden Zinsen profitieren. Das gilt Analysten zufolge vor allem für die Commerzbank . Deren Aktien gaben mit der Aussicht auf noch längere Zeit niedrige Zinsen denn auch um 1,93 Prozent nach und lagen am Ende des Dax. Deutsche Bank traten in dem starken Börsenumfeld nur auf der Stelle.

    Aktien von Airbus verteuerten sich um 4,37 Prozent. Der Flugzeughersteller hat am Donnerstag im Werk Hamburg-Finkenwerder eine vierte Produktionslinie für Flugzeuge der A320-Familie offiziell in Betrieb genommen. Auch der schwache Euro dürfte den Airbus-Kurs gestützt haben, sagte ein Händler.

    Ansonsten interessierten eher kleinere Werte. Die Aktien von Gerry Weber sackten nach gekappten Jahreszielen der Modekette zeitweise auf den tiefsten Stand seit September 2005. Die im März aus dem SDax gefallenen Papiere büßten am Ende noch 5,3 Prozent ein.

    Die Papiere des IT-Vermieters Grenke fielen nach einer Kapitalerhöhung von rund 200 Millionen Euro um 2,63 Prozent. Nach einer Gewinnwarnung von Cropenergies brachen die Papiere des Bioethanol-Produzenten um mehr als 13 Prozent ein.

    Europaweit wurden Aktien gekauft: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 1,37 Prozent auf 3527,11 Punkte. Der Pariser CAC-40 legte ähnlich stark zu, der Londoner FTSE 100 blieb dagegen mit einem Plus von 0,81 Prozent etwas zurück. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial trat zum europäischen Börsenschluss auf der Stelle. Denn in den USA stehen die Zeichen auf weitere baldige Zinserhöhungen.

    Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,29 Prozent am Vortag auf 0,32 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent auf 140,28 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,61 Prozent auf 160,78 Punkte. Der Euro sackte nach den Aussagen der EZB kräftig ab und fiel weit unter 1,17 US-Dollar. Zuletzt wurde er zu 1,1630 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1767 Dollar (Mittwoch: 1,1764) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8525 (0,8501) Euro./bek/tos

    --- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---




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