Aktien Frankfurt Eröffnung
Schwacher Euro treibt Dax weiter hoch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Kursrally am Vortag hat der Dax am Freitag seine Gewinne ausgebaut. Auftrieb gab der Absturz des Eurokurses im Vergleich zum US-Dollar. Der im Handelsverlauf allerdings anstehende große Verfall an den Derivatebörsen könnte zeitweise für erratische Bewegungen sorgen.
Im frühen Handel stieg der deutsche Leitindex um 0,20 Prozent auf 13 133,66 Punkte, was im Wochenverlauf aktuell ein Plus von knapp 3 Prozent bedeutet. "Der Impuls für die Rally am Vortag und die weiteren Gewinne heute kommt ganz klar vom Devisenmarkt", sagte Marktexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Euro kostete am Morgen rund 3 Cent weniger als am Vortag. Eine schwächere Gemeinschaftswährung kann den Absatz von Waren außerhalb der Eurozone anfeuern, weil er diese in anderen Währungen günstiger macht.
Damit nun der Weg für den Dax in weitere Höhen frei wird, muss der Leitindex laut Stanzl sein Hoch im Mai bei 13 151 Punkten auf Tagesschlussbasis knacken. "Aber dort liegt ein betonharter Widerstand."
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,34 Prozent auf 27 262,10 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax kam hingegen mit plus 0,03 Prozent auf 2944,45 Zähler kaum vom Fleck. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , rückte zugleich um 0,15 Prozent auf 3532,38 Punkte vor.
Da im Handelsverlauf der sogenannte "Hexensabbat" ansteht, sind zeitweise etwas größere Schwankungen in einzelnen Aktien oder sogar den Indizes möglich. Denn an den Derivatebörsen verfallen Terminkontrakte und Optionen auf Aktienindizes und einzelne Aktien. Die Juni-Derivate auf den Dax und den EuroStoxx 50 etwa verfallen um die Mittagszeit.
Bevor am Nachmittag eine Reihe wichtiger US-Konjunkturdaten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, stehen erst einmal Unternehmen im Blick: Unter den Einzelwerten gaben im Dax die Aktien der Lufthansa als schwächster Wert um 1,8 Prozent auf 23,42 Euro nach. Die Deutsche Bank ist wegen des Ölpreisanstiegs vorsichtiger für Aktien von Fluggesellschaften geworden und kappte ihre Ergebniserwartungen dabei auch für Deutschlands größte Airline. Das wirkt sich auch auf das Kursziel der Lufthansa-Aktie aus, das nur noch bei 29,10 Euro gesehen wird statt bei 33,20 Euro.
K+S hingegen wurden von der Deutschen Bank hochgestuft, was den Titeln im MDax ein Plus von 2,2 Prozent auf 23,43 Euro bescherte. Die Gewinndynamik des Salz- und Düngerherstellers habe sich verbessert, kommentierte Analystin Virginie Boucher-Ferte und strich ihr Verkaufsurteil für die Aktie. Das Kursziel setzte sie zugleich von 18 auf 25 Euro hoch.
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Die Index-Spitze eroberten die Anteile von Ceconomy mit einem Kursplus von 3,2 Prozent. Endlich scheint sich eine Lösung für das schwierige Russland-Geschäft des Elektronikhändlers Media-Saturn abzuzeichnen. Die Media-Saturn-Holding befindet sich nach den Worten der Konzernmutter Ceconomy in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem russischen Konkurrenten M.video über den Verkauf ihrer russischen Filialen.
Im Blick stand zudem der Online-Möbelhändler Home24 , der den Schritt aufs Börsenparkett wagte und dafür reichlich belohnt wurde. Die Aktien starteten zu 28,50 Euro und legten zuletzt auf 30,00 Euro zu. Der Ausgabepreis für die 6,5 Millionen Aktien - ohne Mehrzuteilungsoption von 1 Million Aktien - hatte bei 23,00 Euro je Anteilsschein gelegen. Damit rückt die Aktie - einen entsprechenden Börsenumsatz vorausgesetzt - in die Reihe möglicher SDax -Kandidaten./ck/fba