Baden-Württemberg macht beim Bund Druck wegen Nachrüstungen von Diesel-Autos
STUTTGART (dpa-AFX) - Das Land Baden-Württemberg macht beim Bund Druck beim Thema Nachrüstungen für alte Diesel-Fahrzeuge. Der Bund müsse die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass nachgerüstete Diesel offiziell eine Bescheinigung bekämen.
"Andernfalls ist es den Ländern rechtlich und praktisch unmöglich, entsprechende Ausnahmen von Verkehrsbeschränkungen in Luftreinhalteplänen vorzusehen und umzusetzen", heißt es in einem Brief des Amtschefs im Landesverkehrsministerium, Uwe Lahl, an den Verkehrsstaatssekretär im Bund, Gerhard Schulz. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Das gelte sowohl für Software- als auch für Hardwarenachrüstungen, schrieb Lahl. Zudem müsse eine Zielmarke beim Stickstoffausstoß festgelegt werden, um zu gewährleisten, dass nur wirksam nachgerüstete Autos zugelassen würden.
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Das Landesverkehrsministerium und der Autoclub ADAC planen einen Langzeittest mit nachgerüsteten Diesel-Fahrzeugen. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezeichnete Hardware-Nachrüstungen am Freitag als ein wichtiges Instrument, um die Stickoxid-Belastungen dauerhaft zu senken. Die Automobilindustrie ist bislang gegen solche Maßnahmen. Am Freitagnachmittag waren auch deshalb Gespräch des Verkehrsministeriums mit Technikvorständen und Entwicklungschefs der großen Autohersteller und mit Verbandsvertretern geplant./bg/DP/men