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     800  0 Kommentare Russland – das große Geheimnis - Seite 2

    Der Aluminiumriese hat Investoren gewarnt, dass sich die US-Sanktionen negativ auf das Geschäft auswirken könnten und es möglicherweise zu Zahlungsausfällen kommen könne. Wegen der Krise bei Rusal ist der Aluminiumpreis nach oben geschossen, dürften doch viele Kunden Schwierigkeiten haben, an das Metall heranzukommen. Fast die Hälfte der Rusal-Lieferungen gehen nach Europa. Die Papiere von En+ sind in London vom Handel ausgesetzt.

    Viele andere Aktien, wie jene von Norilsk Nickel, des Goldförderers Polyus und der Sberbank sind deutlich gesunken. „Zahlreiche Investoren haben zudem Sorge, dass die USA weitere Sanktionen verhängen könnte, womit andere russische Firmen schwer in die Bredouille geraten würden. Manche Experten haben daher russische Aktien als „toxisch“ bezeichnet“, sagt Mati Greenspan, Senior Market Analyst bei der Social-Trading-Plattform eToro.

    Rubel bricht ein

    Dennoch hat sich der Moex zuletzt deutlich erholt. Das liegt aber vor allem daran, dass der Rubel eingebrochen  ist. Er ist auf 64,0 Rubel je Dollar abgerutscht, das ist das niedrigste Niveau seit Dezember 2016. Innerhalb weniger Tage steht damit ein Minus von 8,7 Prozent zu Buche. Der Kursrutsch des Rubel beflügelt den Aktienmarkt, werden doch russische Produkte im Ausland billiger, während die Firmen bei der Umrechnung ihrer ausländischen Einnahmen mehr Rubel als vorher erzielen.

    In dem zunehmend riskanten Umfeld verkaufen ausländische Investoren russische Anleihen, woraufhin die Zinsen für zehnjährige Papiere auf knapp 7,6 Prozent nach oben geschossen sind. Im langfristigen Vergleich ist das allerdings immer noch ein sehr niedriger Wert. In Krisenzeiten liegen die Zinsen eher bei 14 Prozent oder höher. Gestützt wird die Wirtschaft und damit der Rubel vom gestiegenen Ölpreis, jener für Brent liegt mit 71,0 Dollar je Barrel auf dem höchsten Niveau seit Dezember 2014.

    Die Krise zwischen den USA und Russland könnte sich weiter zuspitzen. In dem Umfeld könnte der Rubel weiter abrutschen, was im Gegenzug den Aktienmarkt etwas stützen würde. Wegen des kräftigen Anstiegs des Euro könnte es hiesigen Anlegern allerdings ziemlich schwerfallen, mit russischen Papieren Geld zu verdienen. Die Investoren sollten zudem im Hinterkopf haben, dass die USA jederzeit neue Sanktionen verabschieden könnten.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Russland – das große Geheimnis - Seite 2 Das Verhältnis der Deutschen zu Russland ist gespannt. Manche Theorie geht gar dahin, dass man die Russen viel härter anfasst als die Amerikaner. Was mich (Daniel) jüngst verwunderte, war, dass weder in der Mediathek des ZDF noch irgendwo im …

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