Börse Daily am Sonntag mit DAX, BASF, Henkel, BMW, Volkswagen, SMA Solar, American Express
die letzten Julitage stehen an. Aus Sicht der Anleger sicherlich schade, dass der Monat endet, denn mit einem Anstieg um mehr als vier Prozent lief es in den letzten vier Wochen beachtlich gut für den DAX, so gut wie schon seit September letzten Jahres nicht mehr. Nach einem Plus von 2,4 Prozent verabschiedete sich der deutsche Leitindex bei 12860 Punkten ins Wochenende und überquerte am Donnerstag die bei 12769 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie.
Als Grund für die gute Stimmung am hiesigen Aktienmarkt verwiesen Händler auf die Annäherung im Handelsstreit zwischen der USA und EU. Nachdem die europäischen Börsen deshalb zurückgeblieben waren, holten sie nun das Versäumte auf. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und US-Präsident Donald Trump wollen Zölle und andere Hemmnisse im Handel mit Industriegütern abbauen. Dadurch scheint eine Ausweitung des Streits zumindest vorerst einmal vom Tisch.
Außerdem sorgten positiv ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA für gute Laune unter den Marktteilnehmern. Das US-BIP legte zwischen April und Juni auf das Jahr hochgerechnet um 4,1 Prozent zu. Auch die privaten Ausgaben stiegen im vergangenen Monat an. Aber für zwei US-Werte ging es tief nach unten. Nachdem am Donnerstag die Facebook-Aktie um 19 Prozent eingebrochen war, erging es Twitter am Freitag mit einem Absturz um 21 Prozent ähnlich.
Während der DAX vor dem Wochenende noch einmal kletterte, fiel die Reaktion an der Wall Street auf die Zahlen und Daten verhalten aus. Denn der BIP-Zuwachs im zweiten Quartal lag unter den sehr hoch gesetzten Erwartungen. Auch die Verbraucherstimmung trübte sich ein, obwohl nicht so sehr wie befürchtet. Auf Wochensicht tendierte aber auch der Dow Jones um 1,6 Prozent nach oben und setzte dadurch ebenfalls auf Wochensicht seine längste Gewinnphase seit Januar fort.
In der 31. Kalenderwoche erwartet die Anleger neben hochsommerlichen Temperaturen auch eine proppevolle Agenda, deren Termine nicht nur bei den Einzelwerten, sondern auch am Gesamtmarkt für Bewegung sorgen können. Unter anderem vorläufige Verbraucherpreise für Deutschland und die Eurozone, das Euro-BIP zum zweiten Quartal, das Ergebnis der Fed-Sitzung, US-Arbeitsmarktdaten und zwischendurch noch zahlreiche Quartalszahlen stehen zur Debatte.