Autobauer
Daimler verlässt den Iran
Der deutsche Autobauer Daimler gab am Dienstag bekannt, dass er seine Geschäftsaktivitäten im Iran einstellt: "Wir haben unsere bereits begrenzten Aktivitäten im Iran gemäß den geltenden Sanktionen ausgesetzt", sagte eine Sprecherin in einer Erklärung gegenüber "AFP" und fügte hinzu, dass Daimler die politische Entwicklung aufmerksam beobachte.
Damit sind die Expansionspläne von Daimler im Iran, wo das Unternehmen gemeinsam mit zwei lokalen Firmen Mercedes-Benz Lkws montierte, plötzlich beendet. Die EU hat Maßnahmen zum Schutz der Beziehungen der EU-Unternehmen zum Iran angekündigt, aber die Unsicherheit hat bereits viele Unternehmen veranlasst, sich aus dem Land zurückzuziehen. Der französische Ölkonzern Total und der Automobilhersteller PSA haben bereits angekündigt, dass sie sich aus dem Iran zurückziehen werden.
Daimler hatte 2016 eine Absichtserklärung zur Herstellung und zum Verkauf von Mercedes-Lkws im Iran in einem Joint Venture mit Iran Khodro Diesel (IKD) und der Mammut Group unterzeichnet. Daimler betonte in seiner Stellungnahme, dass es im Iran noch keine Lkws hergestellt oder verkauft habe und dort auch keine Pkw verkaufe.
Unterdessen stimmt der Irak nicht mit den US-Sanktionen gegen den Iran überein. Der irakische Premierminister Haider al-Abadi sagte am Dienstag: "Grundsätzlich sind wir gegen Sanktionen in der Region. Blockaden und Sanktionen zerstören Gesellschaften und schwächen Regime nicht". Und weiter: "Wir halten sie [Sanktionen gegen den Iran] für einen strategischen Fehler und für falsch, aber wir werden uns an sie halten, um die Interessen unseres Volkes zu schützen".
Russland sagte am Dienstag, es sei "zutiefst enttäuscht" von Trumps Entscheidung, einseitige Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. "Wir sind tief enttäuscht über die Schritte der USA, ihre
nationalen Sanktionen gegen den Iran wieder zu verhängen", so das russische Außenministerium in einer Erklärung.
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