Aktien Frankfurt
Dax ohne Dynamik - Eon und Munich Re sehr schwach nach Zahlen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Mittwoch kraftlos präsentiert. Nach einem weiteren kurzen Ausflug über die 12 700-Punkte-Marke dämmte der Leitindex das Kursplus rasch wieder ein auf zuletzt nur noch 0,06 Prozent beim Stand von 12 655,50 Punkten.
Der Leitindex setze seinen Zick-Zack-Kurs unverändert fort, kommentierten die Experten vom Broker CMC Markets. Sie sehen für das Barometer derzeit nach oben die Grenze bei 12 718 und nach unten bei 12 536 Punkten. Als Zugpferd für den weiteren Weg nach oben sehen sie abermals die Wall Street, wo der breit gefasste S&P 500 Index in Reichweite seines Rekordhochs stehe. Die Charttechnik-Profis vom Börsenstatistik-Magazin Index Radar verwiesen auf den August als generell schwachen Börsenmonat.
Die deutschen Nebenwerte-Indizes bewegten sich am Mittwoch ebenfalls nur sehr zögerlich vorwärts. So legte der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen um 0,03 Prozent auf 26 797,77 Punkte zu. Der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 0,20 Prozent auf 2933,37 Zähler vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,19 Prozent auf 3497,81 Punkte.
Die Bilanzsaison ging zur Wochenmitte weiter, verglichen mit dem Vortag und der prall gefüllten Agenda am morgigen Donnerstag aber mit etwas weniger Geschäftszahlen. Aus dem Dax berichteten der Rückversicherer Munich Re und der Energiekonzern Eon .
Die Auswirkungen von Großschäden sorgten bei den Anlegern von Munich Re für Unmut. Die Aktien verloren am Dax-Ende 2,7 Prozent. Analysten werteten das Quartalsergebnis der Münchener als "etwas enttäuschend" und schwach auf operativer Ebene.
Eon waren zuletzt mit minus 2,6 Prozent der zweitschwächste Wert. Einige Marktteilnehmer hätten wohl beim Ausblick auf mehr gehofft, hieß es aus dem Handel. Analyst Pierre-Antoine Chaza vom Broker Bryan Garnier wies außerdem darauf hin, dass der überraschend hohe bereinigte Gewinn vor allem einem Sondereffekt in der Netzwerksparte geschuldet sei.
Tags zuvor noch mit eineinhalb Prozent am Dax-Ende, gewannen die Anteile der Commerzbank zur Wochenmitte ein halbes Prozent. Dabei wirkte sicher stützend, dass die US-Investmentbank Merrill Lynch die Papiere von "Underperform" auf "Neutral" hochstufte. Analyst Andrew Stimpson ist nun deutlich optimistischer für die Zinsergebnis-Entwicklung, selbst ohne steigende Leitzinsen. Top-Wert im Dax waren die Papiere des Chipproduzenten Infineon mit plus 1,5 Prozent.
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Vorne im MDax waren Aktien aus der Chemiebranche. So profitierten Lanxess mit plus 5,8 Prozent von der Aussicht auf einen Milliardenbetrag durch den Verkauf des Anteils am Gemeinschaftsunternehmen Arlanxeo an den Partner Saudi Aramco. Dem Chemiekonzern fließen dadurch 1,4 Milliarden Euro in bar zu. Das Geld kann Lanxess für den laufenden Konzernumbau gut gebrauchen.
Wacker Chemie legten um 3,9 Prozent zu und Brenntag gewannen nach Zahlenvorlage 2,7 Prozent. Dank einer starken Nachfrage in Europa und Asien verdiente der Chemikalienhändler im zweiten Quartal deutlich mehr. Auch die Geschäfte in Nordamerika liefen klar besser, allerdings zehrten dort die ungünstigen Wechselkurse die Zuwächse fast komplett auf. Brenntag sorge mit dem Zahlenwerk für Zuversicht am Markt, schrieb Analyst Daniel Buchta von Mainfirst.
Wenig zuversichtlich waren die Anleger für Fraport gestimmt. Mit einem Minus von 5,1 Prozent reagierten sie enttäuscht auf die aktuellen Geschäftszahlen des Flughafenbetreibers. Die Aktien waren im MDax das Schlusslicht.
Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Lampe trieb die Anteile von Dialog Semiconductor an, die als bester TecDax-Wert um mehr als 10 Prozent stiegen. Das Umsatzpotenzial aus der Geschäftsbeziehung mit dem iPhone-Konzern Apple sei nicht ausreichend eingepreist, schrieb Analyst Karsten Iltgen. Die Aktien von Xing traten am Mittwoch nach einem zuletzt nur knapp verpassten Rekordhoch dagegen wieder den Rückzug an und verloren am TecDax-Ende 3,7 Prozent.
Am Rentenmarkt lag die Umlaufrendite unverändert bei 0,21 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 141,07 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,04 Prozent auf 162,09 Punkte. Der Euro fiel unter 1,16 und kostete zuletzt 1,1586 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1602 (Montag: 1,1543) US-Dollar festgesetzt./ajx/fba
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---