Die peinliche Pleite der Robo-Fonds - Seite 3
Was die „Robos“ bisher geschafft haben
Einer der ersten „Robo-Fonds“, der seit rund einem Jahr den (US-)Markt mit Künstlicher Intelligenz schlagen soll, hat jedenfalls in den Markt-Wirren des Oktobers schmählich versagt, wie der folgende Chart zeigt.
(Quelle: MarketMaker)
Der Fonds (rote Kurve) startete zwar gleich mit einer Delle (siehe rote Ellipse) gegenüben dem S&P 500 (blaue Kurve), diese machte er aber schnell wieder wett. Danach lief er eine Weile synchron zum Markt. In der Aufholjagd ab dem Frühjahr gelang ihm dann aber eine fulminante Rally, die ihm ein ordentliches Plus bescherte (siehe grüne Ellipse).
Doch dann begann er erneut zu schwächeln, während der S&P 500 weiter stieg (siehe schwarze Linien). Und bei dem steilen Rückfall vom Oktober verlor der Fonds deutlich mehr als der Markt (-15,4 % vs. 11,5 %), so dass er kurzzeitig sogar etwas hinter den Markt zurückfiel (siehe gelbe Ellipse).
Letztlich sind Anleger also mit einem „einfachen“ ETF auf den S&P 500 genauso gut gefahren – und hätten damit bisher unter dem Strich sogar noch einen kleinen Vorteil verbucht: Statt stattlicher 0,75 % Gebühren wie der Robo-Fonds hat ein Standard-S&P 500-ETF weniger als 0,1 % Gebühren pro Jahr.
Deutschlands bescheidenster „Robo“
Aber auch Anleger hierzulande konnten schon Erfahrungen mit Robo-Fonds sammeln. Die deutsche Fondsgesellschaf Acatis des renommierten Fondsmanagers Hendrik Leber hat seit Juni 2017 einen entsprechenden Fond am Markt. Aber dessen Bilanz ist ebenfalls wenig überzeugend:
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(Quelle: MarketMaker)
Nun kann man den Acatis-Leuten zugute halten, dass sie diesen Fonds offenbar von vornherein als Versuchsballon angesehen haben. Zumindest sind die Ansprüche entsprechend bescheiden: Nur 3 % Überrendite gegenüber der Benchmark, dem MSCI Welt, ist das Ziel. Aber hinter diesem Anspruch blieb der Fonds im ersten Jahr weit zurück, indem er sogar schwächer abschnitt.
Wer das Lehrgeld für Robo-Fonds bezahlt
Im Gegensatz zu dem US-Fonds oben verpasste der Acatis-Algorithmus aber auch die Rally vom Sommer, gab jedoch trotzdem schon vor dem Hoch der Märkte deutlich nach (siehe schwarze Linien). Und den Einbruch im Oktober nahm er ebenfalls voll mit (Verlust von Jahreshoch zu Oktober-Tief: -9,6 % vs. 8,7 % beim MSCI Welt).