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    Deutsche Umwelthilfe obsiegt vor Europäischem Gerichtshof und BGH gegen Autokonzern  240  0 Kommentare Werbevideos für Pkw auf YouTube müssen korrekte Angaben zu CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch enthalten - Seite 2


    Pkw-EnVKV nachkommen. Es kann nicht sein, dass spritschluckende
    Klimaschleudern als solche nicht kenntlich gemacht werden", so Resch.

    Die Pkw-EnVKV ist eine der vier Säulen der Klimaschutzpolitik und
    soll Verbraucher über die Klimagas-Emissionen und den Spritverbrauch
    von Pkw-Neuwagen informieren und vor allem dazu führen, dass
    besonders klimaschädliche bzw. schmutzige Fahrzeuge vom Markt
    verschwinden. Sie schafft Anreize für Hersteller und Händler, auf
    weniger klimaschädliche Fahrzeuge zu setzen. Wichtige
    Voraussetzungen, um die Klimaziele der EU und Deutschlands doch noch
    zu erreichen, sind ein Umdenken der Automobilbranche und transparente
    Informationen für Verbraucher, die diese in die Lage versetzen, die
    richtigen Kaufentscheidungen zu treffen und sich für sparsame
    Fahrzeuge mit niedrigen CO2-Emissionen zu entscheiden.

    Peugeot wandte in dem Rechtsstreit mit der DUH seinerzeit ein,
    sein YouTube-Kanal sei ein "audiovisueller Mediendienst" und falle
    daher unter eine Ausnahmeregelung der Pkw-EnVKV. Danach dürften sie,
    so Peugeots aberwitzige Argumentation, bei Werbespots in Hörfunk und
    audiovisuellen Mediendiensten wie dem Fernsehen auf die Angabe der
    Umweltinformationen verzichten. Die DUH vertrat von Anfang an die
    Auffassung, dass der YouTube-Kanal eines Automobilherstellers nicht
    unter diese Ausnahme fällt, da er schlicht der Absatzförderung dient.
    Anders als bei Fernsehsendungen geht es auf YouTube-Kanälen von
    Automobilherstellern nicht um Bildung, Unterhaltung oder
    gesellschaftspolitische Information. Sie sollen wie auch
    Werbeanzeigen ausschließlich zum Kauf von Produkten animieren.

    "Der EuGH stellte bereits im Februar 2018 klar, dass der Werbespot
    eines Autoherstellers auf YouTube nichts anderes ist als Werbung. Dem
    ist der BGH nun gefolgt. Der Versuch, einen firmeneigenen
    YouTube-Kanal als 'fernsehähnlichen' audiovisuellen Mediendienst zu
    qualifizieren, um den Kennzeichnungspflichten der Pkw-EnVKV zu
    entkommen, ist gescheitert", so Rechtsanwältin Juliane Schütt, die
    die DUH in diesem Verfahren vertrat.

    Agnes Sauter, Leiterin Ökologische
    Marktüberwachung/Verbraucherschutz bei der DUH, mahnt:
    "Automobilkonzerne und -händler müssen ihre Werbestrategie nun
    umgehend an die Vorgaben des EuGH anpassen und ihre
    YouTube-Werbeauftritte entsprechend den Vorgaben der Pkw-EnVKV
    gestalten. Die aus verbraucherinformatorischer Sicht ebenfalls
    kritischen Ausnahmen für Fernsehwerbung gelten nicht für Werbung von
    Automobilkonzernen auf YouTube." Sauter kündigt verstärkte
    stichprobenhafte Kontrollen in diesen Werbekanälen an.

    Hintergrund:

    Der Rechtsstreit zog sich über drei Instanzen hin, Anfang 2017
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    Deutsche Umwelthilfe obsiegt vor Europäischem Gerichtshof und BGH gegen Autokonzern Werbevideos für Pkw auf YouTube müssen korrekte Angaben zu CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch enthalten - Seite 2 Vier Jahre dauerte die rechtliche Klärung über die Kraftstoffverbrauchs-Kennzeichnungspflicht von Pkw-Werbevideos auf YouTube: Automobilkonzerne müssen in den zu Werbezwecken unterhaltenen Video-Kanälen korrekte Angaben zu CO2-Emissionen und …

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