Aktien Frankfurt
Dax geht bei 11 400 Punkten erneut die Kraft aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Dritter Test von 11 400 Punkten und erneuter Rückschlag: Angetrieben von Signalen der US-Notenbank schaffte es der Dax am Donnerstag im frühen Handel bis auf 11 403 Punkte, bevor er wie bereits am Dienstag wieder zurückprallte. Am Mittag lag der deutsche Leitindex mit 0,43 Prozent Aufschlag bei 11 347,88 Punkten.
Die runde Marke ist für technisch orientierte Anleger wichtig. Gelänge ihm der Schritt über die Schwelle von 11 400 Punkten letztlich, könnte er seinen Abwärtstrend seit Ende September verlassen. Das November-Hoch bei knapp 11 690 Punkten würde wieder in den Fokus rücken.
Für den MDax als Index mittelgroßer Unternehmen ging es um 1,02 Prozent aufwärts auf 23 657,07 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ein halbes Prozent zu.
"Während die Anleger an der Wall Street nach den Worten von US-Notenbankchef Powell in einen wahren Kaufrausch verfielen, finden in Frankfurt Aktienkäufer nur zaghaft den Weg an die Börse", schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader.
Jerome Powell hatte Börsianern Hoffnung auf ein vorsichtigeres Vorgehen der Notenbanker bei künftigen Leitzinserhöhungen gemacht. "Wir wissen, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen unserer Zinserhöhungen unsicher sind", hatte Powell gesagt und betont, es könne bis zu ein Jahr oder länger dauern, bis die Wirkungen sichtbar würden. Dies interpretierten Börsianer so, dass eine Zinspause im kommenden Jahr möglich ist.
Die Chancen für die erhoffte Weihnachtsrally steigen Cutkovic zufolge bei positiven Ergebnissen des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Premier Xi Jinping auf dem G20-Gipfel am Wochenende, der entsprechend bereits seine Schatten voraus wirft. Bestenfalls einigten sie sich auf einen Waffenstillstand im Handelskrieg, sagte Chefanalyst Frank Häusler von Vontobel.
Auf breiter Front und europaweit gesucht sind Aktien aus dem Technologiesektor. So legten Wirecard und Infineon im Leitindex bis zu 3,5 Prozent zu und Siltronic im MDax um gut 3 Prozent. Im SDax zählten RIB Software zu den größten Kursgewinnern.
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Nach Zahlen zum dritten Quartal und einem bekräftigten Ausblick von Tele Columbus sprangen deren Aktien zeitweise um mehr als 14 Prozent auf das höchste Niveau seit Mitte Oktober. Analyst lobten in ersten Reaktionen vor allem die Barmittel des Telekomdienstleisters. Simon Bentlage von Hauck & Aufhäuser betonte, dass jegliche Liquiditätssorgen unbegründet seien./ag/jha/