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    Grünstichige Talkshows  5198  10 Kommentare So "ausgewogen" ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen

    Kein Politiker war 2018 in den reichweitenstarken Fernseh-Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen so häufig zu Gast wie der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck. Laut Auswertung durch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) war Habeck 13 Mal bei den Talkshows "Maischberger", "Anne Will", "Hart aber fair" oder "Maybrit Illner" zu sehen.

    Den zweiten Platz unter den Politikern teilen sich demnach Habecks Co-Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock, FDP-Chef Christian Lindner und Wirtschaftsminister Peter Altmaier von der CDU. Sie alle wurden laut den Aufzeichnungen des RND zehn Mal in eine Runde eingeladen.

    Auf den Rängen drei und vier platzierten sich Bundesjustizministerin Katarina Barley von der SPD mit neun und CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen mit acht Teilnahmen. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, Finanzminister Olaf Scholz von der SPD und Sahra Wagenknecht, Linke, brachten es demzufolge auf jeweils sieben Einladungen. Gesundheitsminister Jens Spahn von der CDU war sechs Mal zu sehen, AfD-Chef Alexander Gauland drei Mal.

    Wenn man jedoch zur ersten Annäherung an diese Frage einfach einmal die in der Auswertung genannten Politiker, die am häufigsten vertreten waren, nach Parteizugehörigkeit sortiert, ergibt sich ein aufschlussreiches Bild zur "Ausgewogenheit" im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

    Anzahl und Häufigkeit der hier genannten Auftritte nach Parteizugehörigkeit der Talkshowgäste
    (in Klammern das Bundestagswahlergebnis 2017):

    CDU 31 Auftritte = 34% (26,8% Bundestagswahl)
    Grüne 23 Auftritte = 26% (8,9% Bundestagswahl)
    SPD 16 Auftritte = 18% (20,5% Bundestagswahl)
    FDP 10 Auftritte = 11% (10,7% Bundestagswahl)
    Linke 7 Auftritte = 8% (9,2% Bundestagswahl)
    AfD 3 Auftritte = 3% (12,6% bei Bundestagswahl)
    CSU 0 Auftritte = 0% (6,2% Bundestagswahl)

    Jetzt versteht man auch, warum Sahra Wagenknecht neulich auf einmal gegen das öffentlich-rechtliche Fernsehen gewettert hat: Noch 2017 war sie mit 11 Auftritten auf Platz 1, wurde jetzt von den Grünen verdrängt. In den Jahren, bevor Wagenknecht auf Platz 1 kam, war häufig Gregor Gysi auf Platz 1.

    Die These, dass in öffentlich-rechtlichen Talkshows extreme Linke und Grüne überproportional vertreten sind, ist also gut belegt, auch wenn man es über mehrere Jahre verfolgt.

    Die Hannoversche Allgemeine hat eine umfassendere Auswertung veröffentlicht, die Tendenz bestätigt. Auch hier sind die Grünen stark überproportional vertreten, aber nicht so stark wie in der Auswertung oben. Es bestätigt sich, dass die CDU leicht überproportional vertreten ist, die SPD ist es nach dieser Auflistung auch. Unterproportional vertreten sind Linke, AfD und FDP.

    Nach dem Rundfunkstaatsvertrag ist die "Ausgewogenheit" des Programms beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach § 11 Abs. 2 RStV zu berücksichtigen. Das heißt natürlich nicht, dass Parteien genau gemäß ihrem Wahlergebnis in Talkshows präsent sein müssen. Aber es fällt schon auf, dass grüne Politiker sehr viel häufiger vertreten waren als es ihrem Wahlergebnis entspricht, während Linke und FDP, aber vor allem die AfD unterproportional vertreten sind.

     

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    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Grünstichige Talkshows So "ausgewogen" ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen Kein Politiker war 2018 in den reichweitenstarken Fernseh-Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen so häufig zu Gast wie der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck. Laut Auswertung durch das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) war Habeck 13 Mal bei den Talkshows "Maischberger", "Anne Will", "Hart aber fair" oder "Maybrit Illner" zu sehen.

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    Kommentare

    Avatar
    16.01.19 20:55:33
    Freibauer sagt, der € hat funktioniert :laugh::laugh::laugh:

    ja, "HAT"

    er HAT nämlich fertig,

    schon längst - wäre da nicht die EU-Planwirtschaft und Umverteilung mit Enteignung der deutschen Sparer u.a. bei ihrer Rentenvorsorge (Lebensversicherungen usw.)

    Die Deutschen haben inzwischen in der EU eines der geringsten Prof-Kopf Vermögen, geringe Immobilienquote, sehr dürftige Rentenerwartungen usw. usf.

    Wieviele haben noch niemals etwas von TARGET2, ESM, EFFS u.a.m. gehört. Den meisten ist es offensichtlich egal. Hauptsache, der ALLDDDIII hat offen ...

    Nur die Dummheit ist offensichtlich nicht im Rückgang begrifffen ;)
    Avatar
    11.01.19 11:36:10
    Denke mal, du gehörst mit auf die rechte Seite bei nicht geschafft. Nach 28 Jahren immer noch in Ost- Westdenke.

    Hast du mal selber geschaut, nach den letzten Wahlen, wie die Stimmenverteilung war und wo mehr Leute Afd gewählt haben? Oder hat dir dein Westfernsehen nur die prozentuale Verteilung je Bundesland gezeigt und dann wieder vom bösen Osten berichtet und für dich war die Sache damit erledigt? Und die damals Zugewanderten tragen bestimmt jetzt zur Finanzierung der Ostrenten mit oder sind sie vielleicht jetzt selber Rentner oder hast du dein Rentensystem noch nicht begriffen? Und nach der Wende sind die übrigens gut ausgebildeten jungen Leute in Massen in den Westen abgewandert und tragen für deine Statistik nun halt im Westteil für die Finanzierung der Rentenkasse bei.
    Avatar
    11.01.19 08:14:32
    Intelligenz drückt sich nicht durch Studienabschlüsse aus -- sondern dadurch seine eigenen fehler einzusehen und dazu zulernen.....
    Womit wir z.B. bei den ganzen Eurokritikern kommen -die Grundstein der AFD sind...

    € hat funktioniert - die DauerKritiker haben verloren - würden das aber nie zugeben...
    Ähnlich ist es mit der fremdenfeindlichkeit der AFD---
    Merkel hat längst reagiert und die Zuwanderung massiv beschränkt...

    Haben die Afdler das überhaupt bemerkt?
    Kümmern die sich um neue statisch relevante Ergebnisse ?

    Nein- es wird immer wieder das gleiche gelabber vorgebracht....

    Alleine das die Fremdenfeindlichkeit in Gebeiten mit besonders wenig Ausländern am größten ist - müsste doch aufhorchen lassen --

    Sind die Menschen dort nicht mit anderen Dingen unzufrieden - und lassen ihre Wut nicht einfach an einer anderen Gruppe aus ? Aber sowas würden die AFD doch nicht einräumen...

    Ist halt leider noch immer so - weils in Teilen des Ostens kein Westfernsehen gab.... liegen die bei der AUFKLÄRUNG noch 20 Jahre zurück....

    Denn die Generation 50 - 70 Jahre, die sich besodners hervortut - war 1975 -1989 -- war 7 -30 Jahre alt -- und ist von Stasi und Co. fertigemacht worden...

    Aber die Menschen idealisieren ihre Jugendphase - wenns da nicht ganz dicke kam...
    Da nutzt auch kein Uniabschluss - sondern nur der Wille - Selbsterkenntnis zu betreiben...

    Dazu zählt natürlich auch - das im Westen - Griechen, Italiener, Spanien, Portugiesen, Jugoslawen - das Wirtschaftswunder mit aufgebaut haben - und jetzt auch die Ostrenten mitfinanzieren --- wo bleiben eigentlich deren Demonstrationen gegen den Soli Ost???
    Avatar
    11.01.19 02:42:10
    Tatsaechlich ein Schenkelklopfer:


    Bild: https://pbs.twimg.com/media/DkoPyCJW4AE745z.jpg

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