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    Aktienmarkt  804  0 Kommentare Die Bären sind los

    ​​​​​​​Die Zeit ewiglich weiter steigender Aktienmärkte ist vorbei. Der Rückgang zum Ende des Jahres war nicht etwa eine Korrektur, die jetzt ausgestanden ist. Es war der Beginn eines Bärenmarktes, der die Kurse noch deutlich weiter nach unten sacken lässt.

    Und warum? Weil die Bewertungen keine Kurssteigerungen mehr hergeben, wenn nicht weiterhin von den Notenbanken Gratis-Liquidität in den Markt gegeben wird. Und die Fed hat sich nun mit ihren letzten Äußerungen sehr klar dagegen positioniert. Denn in den vergangenen Jahren waren gerade in den USA Unternehmen die Hauptkäufer von Aktien. Sie haben Eigenkapital durch Fremdkapital ersetzt, also Kredite zu den Billigkonditionen aufgenommen, um eigene Aktien zurückzukaufen; oder die Aktien anderer Unternehmen zwecks Übernahme.

    Das kann durchaus sinnvoll sein, wenn manche Unternehmen wie etwa Apple vor Jahren auf Bergen von Liquidität sitzen. Es ist aber falsch, wenn ein ganzes System diesen Weg geht, wenn also alle das Gleiche tun. Herdentrieb in der Unternehmenslandschaft: Allzu viele Unternehmen mit nicht immer erstklassiger Bonität haben diesen Weg gewählt – und müssen nun die Kredite bedienen.

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    Schon heute machen rund 30 Prozent der im sehr breiten Russell 3000-Index geführten Unternehmen Verluste. 50 Prozent der US-Unternehmensschulden sind ganz offiziell als Ramsch klassifiziert. Eine brisante Mischung, der nur ein Zündfunke fehlt. Und die Lunte brennt in Form der Notenbankpolitik.

    Die Fed kauft keine Anleihen mehr, die Zinsen steigen und damit die Kreditkosten. Die Unternehmen müssen also einen immer größeren Teil ihrer Umsätze für die Kredite aufwenden – was für schrumpfende Gewinne sorgen muss. Wenn aber die Erwartungen an die Gewinne der Unternehmen nicht erfüllt werden können, sinken die Kurse.

    Und die Gewinnerwartungen sind hoch: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis im S&P 500 liegt derzeit bei 28. Im vergangenen Jahrhundert lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis im S&P 500 bei etwa 16. Für einen Unternehmensgewinn von zehn Euro pro Aktie, wurden also 160 Euro bezahlt. Ein gesundes Level, welches eine jährliche Rendite von fünf bis sieben Prozent bedeuten würde und damit ungefähr die Rendite, die in den vergangenen 100 Jahren tatsächlich per anno erzielt wurde. Um eine ähnliche Rendite zu erwirtschaften müsste das KGV noch über 35 steigen – ungesunde Werte aus der Zeit der Dotcom-Blase.

    Angesichts des Drucks auf die Gewinne durch steigende Zinsen und die ohnehin hohen Bewertungen ist es ziemlich sicher, dass die Bären jetzt losmarschieren werden. Und Bärenmärkte kommen anders als Bullenmärkte langsam, schleichend, so dass Investoren sie erst bemerken, wenn sie mittendrin stecken. Sicher ist aber auch, dass es unter all den Unternehmen immer noch Perlen gibt, deren Geschäftsmodell höhere Bewertungen rechtfertigt und die auch in den kommenden Jahren gutes Geld verdienen. Auch deshalb, weil sie es gar nicht nötig hatten, ihren Aktienkurs durch Rückkäufe zu pushen – und deshalb immer noch günstig zu haben sind.




    Uwe Zimmer
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    Uwe Zimmer verfügt über mehr als 35 Jahre Finanzmarkterfahrung als Banker, Broker, Asset-Manager, Krypto-Investor und Unternehmer Seine Expertise baute er sich unter anderem bei Prudential Securities und Hypo Capital Management auf. 1998 gründete er die Meridio Vermögensverwaltung AG in Köln, die er bis September 2016 als Vorstand erfolgreich leitete. Mit Z-Invest beteiligt er sich an anderen erfolgreich an Unternehmen.

    Weitere Informationen finden Sie unter z-invest GmbH

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    Verfasst von Uwe Zimmer
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