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     1036  0 Kommentare Der Brexit – Eine unendliche Geschichte - Seite 2

    Es war von vornherein klar, dass diese Meisterleistung der EU-Granden, die auf der wirtschaftlichen Stärke der Union beruht, im britischen Parlament auf erbitterten Widerstand stoßen würde. 
    Fakt ist auch, dass die Briten damit eine sehr lange Zeit in der EU festhängen werden, denn die EU hat so kein Interesse an einem neuen Freihandelsabkommen mit dem abtrünnigen Königreich. Denn im abgelehnten Abkommen ist ebenso geregelt, dass Großbritannien auch keine neuen Handelsabkommen mit anderen Ländern der Welt abschließen darf und sich noch lange nach dem Brexit weiterhin an EU-Regeln halten muss.
    Für die EU wäre der Backstop eine runde Sache: Der freie Warenverkehr ist damit garantiert, und das EU-Mitglied Irland ist geschützt.
    Dann schon lieber einen „No-deal-Brexit, so dagegen die Befürworter des harten Brexits.

    Die wirtschaftlichen Folgen des Brexits 

    Nicht umsonst existieren Notfallpläne in der und für die Wirtschaft in Deutschland und allen anderen beteiligten Ländern. Es wird sicher einige Probleme – auch Versorgungsprobleme – auf beiden Seiten geben, auf der britischen Seite jedoch vermutlich größere. 

    Die Finanzindustrie, die einen großen Teil des britischen Bruttosozialprodukts erwirtschaftet, hat zudem schon sehr früh damit begonnen, den Finanzplatz London zu verlassen. Die Gewinner sind Irland und noch mehr das neue europäische Finanzzentrum Frankfurt.
    Und auch Investitionen wurden überall zurückgestellt, bis alle Unsicherheiten beseitigt sind. Sollte es allerdings auf eine Absage des Brexit hinauslaufen, dann wird die Investitionstätigkeit geradezu einen Boom auf der Insel erleben. 

    Wie verhalten sich Kleinanleger?

    Vorweg sei gesagt: Es gibt keine „Brexit-Aktien“, weil wir nicht erahnen können, in welche Richtung die Dinge sich entwickeln. Immerhin hat Theresa May fast unbemerkt versichert, EU-Bürger dürfen garantiert in Großbritannien bleiben. Dies kann auch für Unternehmen gelten – schon dies wäre ein positives Ende des Dilemmas.

    Die Worst-case-Szenarien sind schon in die Kurse eingepreist. Anleger müssen sich folglich keine Gedanken um eine deutliche Verschlechterung im Brexit-Chaos machen. Wenn es zu einer Einigung oder gar einem zweiten Referendum käme, werden die Kurse wegen des vorhandenen Investitionsstaus voraussichtlich sogar eine Erleichterungs-Rallye hinlegen.

    Der Erwerb von Qualitätsaktien oder gemanagten Aktienfonds ist für jeden Anleger ein Gebot der Stunde. Eine günstigere und so preiswerte Gelegenheit wird so schnell nicht wieder kommen. 
    Wir werden uns jetzt erst wieder mit einer Einschätzung des Brexit und der Folgen zurückmelden, wenn es wirklich ein greifbares Ergebnis so oder so aus London und Brüssel gibt. 

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    Torsten Arends
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    Torsten Arends ist Vorsitzender des Anlageausschusses des Niedersächsischen Aktienclub. Beim gemeinsamen Anlegen im Aktienfonds schätzt er den Informationsvorsprung, den viele Anleger in einer Gemeinschaft gegenüber dem Einzelnen hat. Der NDAC, gegründet 1993, zählt zu den größten Aktienclubs Deutschlands. Der Aktienclub bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit der gemeinsamen Investition in den eigenen Clubfonds NDACinvest. Torsten Arends beobachtet und schätzt das Marktgeschehen ein und berichtet für Kleinanleger und Börseninteressierte.
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    Verfasst von Torsten Arends
    Der Brexit – Eine unendliche Geschichte - Seite 2 Wir wissen nicht, was die Queen von ihrer Premierministerin hält. Zu der regelmäßigen Berichterstattung der oder des gerade regierenden Premiers Ihrer Majestät sind keine Journalisten zugelassen, und es gibt auch keine Verlautbarung über den Inhalt der Gespräche. Aber es dürfte wohl klar sein, dass die Queen ein derartiges Trauerspiel wie den Brexit in ihrer langen Zeit als Staatsoberhaupt noch nicht erlebt hat. Aber auch die EU kommt in diesem Drama nicht besonders gut weg.

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