Facebook und Co
Neuseeland: Digitalsteuer schon 2020?
Immer mehr Länder wollen die Digitalsteuer einführen. Bisher zahlen digitale Konzerne, die ihre Produkte dank des Internets grenzüberscheitend anbieten und in den betroffenen Ländern hohe Gewinne einfahren, vor Ort kaum Steuern.
Neuseeland plant die Einführung einer Digitalsteuer. Damit will der pazifische Inselstaat multinationale Digitalunternehmen wie Google und Facebook zur Kasse bitten. Dies berichtet Neuseelands größte Tageszeitung "The New Zealand Herald".
Premierministerin Jacinda Ardern erklärte: "Hochdigitalisierte Unternehmen, wie z. B. Anbieter von Social Media Netzwerken, Handelsplattformen und Online-Werbung, erzielen derzeit einen signifikanten Umsatz durch neuseeländische Konsumenten, ohne einkommensteuerpflichtig zu sein. Das ist nicht fair". Und weiter: Neuseelands Regierung wird "dies ändern".
Der Wert der grenzüberschreitenden digitalen Dienste in Neuseeland wird auf rund 2,7 Milliarden australische Dollar (1,7 Milliarden Euro) geschätzt. Bisher zahlen Google und Facebook in Neuseeland zusammen jährlich weniger als 440.000 australische Dollar (278.000 Euro) an Steuern. Das Finanzministerium rechnet durch die Einführung einer Digitalsteuer mit Mehreinnahmen in Höhe von insgesamt 30 bis 80 Millionen australischen Dollar (19 bis 50 Millionen Euro).
Die Diskussion zu einer Digitalsteuer im Parlament befindet sich schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Bereits 2020 könnte die Steuer eingeführt werden. Auf den in Neuseeland erwirtschafteten Bruttoumsatz der Digitalkonzerne würde dann eine pauschale Steuer in Höhe von zwei bis drei Prozent erhoben.
Eine Reihe anderer Länder wie z. B. Australien, Großbritannien, Spanien, Italien, Frankreich und Indien planen ebenfalls die Einführung einer Digitalsteuer.
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