Gold statt harte US-Dollar
Russland: De-Dollarisierung als Krisenschutz?
Die Zentralbank der Russischen Föderation setzt bei ihren Währungsreserven vermehrt auf physisches Gold und immer weniger auf den US-Dollar. 2018 übertrafen die Goldkäufe erstmals die jährliche Produktionsrate des Landes.
Innerhalb eines Jahrzehnts hat die russische Notenbank ihre Goldreserven vervierfacht und jedes Jahr kauft sie mehr Gold. Im Jahr 2013 beliefen sich die jährlichen Goldkäufe auf 77 Tonnen. Fünf Jahre später waren es bereits mehr als 274 Tonnen. Damit kaufte Russland erstmals in seiner Geschichte mehr Gold als es produziert – 2018 förderte das Land rund 264 Tonnen Gold. Dies berichtet der US-Nachrichtensender "Bloomberg".
Die Daten zeigen, dass Russland bei seinen Bemühungen weniger auf US-amerikanische Assets zu setzen, rasche Fortschritte macht. Analysten, die den Begriff De-Dollarisierung geprägt haben, machen sich Sorgen über die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen, sollten mehr Länder dem Beispiel Russlands folgen. Im vergangenen Jahr überraschten Polen und Ungarn die Analysten mit den ersten umfangreichen Goldkäufen von EU-Mitgliedern seit mehr als einem Jahrzehnt.
Die Goldkäufe der russischen Zentralbanken in den letzten Jahren haben auch dazu beigetragen, den Goldpreise zu stützen. Adrian Ash von BullionVault erklärte: "Ohne die russische Zentralbank, wäre das letzte Jahr das schlechteste Jahr für Gold seit einem Jahrzehnt gewesen. Allerdings sind die russischen Käufe inzwischen bekannt, sodass es eine weitere signifikante Erhöhung bedarf, um den Goldpreis wesentlich zu beeinflussen".
Seit Anfang 2016 ist das Edelmetall um 20 Prozent gestiegen. Eine Feinunze Gold kostet derzeit rund 1.292 US-Dollar (Stand: 29.03.2019, 12:46:02 Uhr):
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