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Zweitgrößtes Auktionshaus verlässt die Wall Street - Aktie geht steil
Es ist der Hammer gefallen für eine neue Ära von Sotheby's, denn es hat einem Deal des französischen Medien-Titan Patrick Drahi zugestimmt, wonach das Auktionshaus vom Aktienmarkt genommen wird.
Mit diesem 2,66 Milliarden US-Dollar-Deal wird die 31-jährige Episode als Aktiengesellschaft beendet. Auch übernimmt Drahi die Schulden in Höhe von einer Milliarde US-Dollar, was den Gesamtdeal auf 3,7 Milliarden US-Dollar erhöht. Drahi schrieb in einer Pressemitteilung: "Als zukünftiger Eigentümer habe ich volles Vertrauen in das Management von Sotheby's und erwarte daher keine Änderung der Unternehmensstrategie. Das Management und seine außergewöhnlichen Teams und Talente auf der ganzen Welt werden weiterhin mit meiner vollen Unterstützung arbeiten".
Drahi, ein bekannter Kunstsammler und Präsident des Kabelfernsehriesen Altice Europe, übernimmt Sotheby's für 57 US-Dollar pro Aktie. Der Deal wurde zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag geschlossen. Die gestrige offizielle Nachricht lösste einen erheblichen Kurssprung aus: An der Wall Street ging das Papier um 58,60 Prozent nach oben - von 35,38 US-Dollar auf 56,13 US-Dollar. Somit kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 2,62 Milliarden US-Dollar.
Dan Loeb's Hedgefonds Third Point hält nun 14,3 Prozent der Aktien. Loeb stieg 2013 zu einem Kurs von 40 US-Dollar pro Anteilsschein ein. Loeb's Karriere bei Sotheby's war in den ersten Tagen von Kontroversen geprägt. Zu Beginn soll Loeb gesagt haben, dass Sotheby's "ein altes Meisterbild, das dringend restauriert werden müsse" sei.
In der anschließenden Schlacht gewann Loeb 2014 drei Sitze im Vorstand von Sotheby's. Ein Jahr später ersetzte das Unternehmen Bill Ruprecht durch Tad Smith, einen ehemaligen CEO von Madison Square Garden. Er sagte, dass die Rückkehr von Sotheby's in den Privatbesitz der Marke mehr Flexibilität für Wachstumsinitiativen geben wird.
"Es positioniert uns sehr gut für unsere Zukunft und ich bin fest davon überzeugt, dass das Unternehmen für Jahrzehnte in guten Händen sein wird", sagte Smith. "Ich fühle mich geehrt, dass der Vorstand von Sotheby's beschlossen hat, mein Angebot anzunehmen", sagte Drahi in einer Erklärung. Und weiter: "Sotheby's ist eine der elegantesten und anspruchsvollsten Marken der Welt".
Der Abschluss der Transaktion ist für das vierte Quartal geplant. Zu diesem Zeitpunkt werden sich die beiden größten Auktionshäuser der Welt im Besitz französischer Milliardäre befinden. Rivalin Christie's wurde 1998 von der Holdinggesellschaft Artemis von Francois Pinault gekauft.
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Für den Erwerb hat sich Drahi die Finanzierung durch BNP Paribas aufstellen lassen. Laut eigener Aussage wird Drahi bis zum Ende des Jahers eine kleine Position von Altice USA im Wert von bis zu 400 Millionen US-Dollar abgeben. Zuletzt hatte sich sein Anteil von 34 auf 38 Prozent erhöht.
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