Bebauungsrichtlinie
Der Deutschen geliebtes Einfamilienhaus steht in den USA in der Kritik
In den USA haben sich rings um die Metropolen riesige Einfamilienhaussiedlungen gebildet. Die Richtlinie zum so genannten Single-family Zoning (Einfamilien-Zoneneinteilung) "bedeutet, dass alles andere verboten ist", erklärt Scott Wiener, ein kalifornischer Staatssenator.
Mehrfamilienhäuser, Seniorenwohnungen, Studentenwohnheime und auch Sozialwohnungen sind verboten. Die "Einfamilienhaus-Zone" wird auch als Schutzwall gegenüber anderen Bevölkerungs- und Einkommensgruppen verstanden. Dies könnte sich zukünftig ändern, wie die "New York Times" berichtet.
In Oregon könnte der Gesetzgeber diesen Monat eine Änderung verabschieden, die eine ausschließliche Zonierung für den Bau von Einfamilienhäusern beenden würde. Auch der Gesetzgeber Kaliforniens hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der effektiv das gleiche tun würde. Im Dezember beschloss der Stadtrat von Minneapolis, die Einfamilienhaus-Zoneneinteilung in der gesamten Stadt zu beenden.
Und eine politische Ebene höher? Auch die demokratischen Präsidentschaftskandidaten Elizabeth Warren, Cory Booker und Julián Castro haben sich der Sache angenommen. Sie sagten, dass eine kritische Hinterfragung der Einfamilienhaus-Zonierung notwendig sei, um Wohnraum wieder erschwinglicher zu machen und dem Klimawandel zu begegnen. Unterdessen befürchten viele Hausbesitzer in den USA, dass durch den Wegfall der Zonierung ihr Eigentum an Wert verlieren und sich die Lebensqualität verschlechtern wird.
Heute ist die Wirkung der Einfamilienhaus-Zonierung weitreichend: Auf 75 Prozent des Wohnraums in vielen amerikanischen Städten ist es illegal, etwas anderes als ein freistehendes Einfamilienhaus zu bauen. In einigen Vororten ist der Anteil noch höher. Es wäre ein radikaler Wandel für die USA, wenn die Zonierung geändert wird.
Quelle:
NYT
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